Rheinische Post Mettmann

DEG an Braden Pimm interessie­rt

- VON THOMAS SCHULZE

Der Kanadier ist der Torjäger des Zweitligis­ten Kassel. Heute (19.30 Uhr) geht es nach Ingolstadt.

Die Zeit des Wünschens ist vorbei, oder? Bei der Düsseldorf­er EG geht sie quasi in die Verlängeru­ng. Die Fans wünschen sich Tore, die Spieler Punkte und Trainer Mike Pellegrims einen Torjäger. Das ist verständli­ch, denn seine Mannschaft hat in den vergangene­n sieben Begegnunge­n nur zehn Tore erzielt – eine im Eishockey grausige Quote.

Auch nach Weihnachte­n existiert deshalb noch der Wunschzett­el des Trainers, auf dem ein Name ganz oben steht: Braden Pimm. Der hat heute Geburtstag, er wird 28 Jahre alt und wünscht sich, möglichst bald in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf Torejagd gehen zu können. Derzeit steht er (noch) bei den Kassel Huskies unter Vertrag und führt die Scorerlist­e der DEL2 mit 45 Punkten (20 Tore/25 Vorlagen) in 27 Spielen an. DEG-Manager Niki Mondt will einen Kontakt nicht bestätigen, sagt aber auf Anfrage: „Natürlich ist Pimm ein interessan­ter Mann.“Der Sprung in die höhere Klasse ist dem Linksaußen durchaus zuzutrauen, da er nicht nur vor dem Tor gefährlich, sondern auch läuferisch stark ist.

Die Hessen wollen ihren Topstürmer natürlich nur ungern ziehen lassen. So betont Trainer Rico Rossi, an Pimm seien mehrere Vereine interessie­rt, aber ein Wechsel komme erst im Sommer in Betracht. Da bedarf es sicher noch einiger Gespräche und Überzeugun­gsarbeit zwischen dem Angreifer und den Vereinen.

Dass die Düsseldorf­er sich im Sturm verstärken wollen, bestreiten sie nicht. Das ist auch nötig, um den Konkurrenz­kampf anzufachen. Derzeit ist der schwach ausgeprägt, weil Pellegrims anscheinen­d ohne Marcel Brandt plant. Es ist schon bitter, mit anzusehen, wie dieses Talent verkümmert. In der vergangene­n Saison war der 25 Jahre alte, gelernte Stürmer vom damaligen Trainer Christof Kreutzer als Verteidige­r aufgeboten worden und hatte kontinuier­lich derart starke Leistungen gezeigt, dass er von Bundestrai­ner Marco Sturm in die Nationalma­nnschaft berufen wurde.

Doch zu Saisonbegi­nn ist Brandt bei Pellegrims in Ungnade gefallen: Er hatte den Konditions­trainer Danny Beckers kritisiert und wollte zudem weiterhin in der Abwehr spielen. Doch Pellegrims sah ihn im Sturm und stellte ihn auch nur dort auf, egal, ob Verteidige­r verletzt oder schwach waren.

So war kürzlich sogar ein Wechsel von Brandt nach Nürnberg angedacht. Im Tausch sollte ein Stürmer kommen, doch der Deal kam nicht zustande. So durfte am zweiten Weihnachts­feiertag Junior Johannes Huß für Henry Haase auf das Eis, während Brandt frustriert auf der Tribüne hockte.

Ein weiteres Talent kam ebenfalls nicht zum Einsatz: Leon Niederberg­er. Auch das ist ärgerlich, denn mit seinem Engagement und Tempo hat der 21-Jährige bei seinen Einsätzen für mehr Wirbel in der Offensive gesorgt als manch gestandene­r Profi. „Leon gibt immer Vollgas, er scharrt mit den Kufen“, bestätigt Mondt. So wäre die DEG mit Niederberg­er für Darryl Boyce im Angriff und Brandt in der Abwehr für Brandon Burlon nicht unbedingt schwächer und perspektiv­isch sogar deutlich besser aufgestell­t.

Während Mondt gestern seiner Schreibtis­chtätigkei­t nachkam, brach der Kader am Mittag zu einem viertägige­n Ausflug auf, der es in sich hat. Heute (19.30 Uhr) wird die DEG in Ingolstadt das erste von vier anstehende­n Auswärtssp­ielen in Folge bestreiten. Am Freitag fährt sie dann nach Berlin, wo am Samstag das zweite Match ansteht, ehe es am 2. Januar nach Köln und am 5. Januar nach Schwenning­en geht.

„Wir sind auswärts sehr stark, das wollen wir nutzen“, sagt Verteidige­r Marco Nowak. Durch die Statistik ist dies allerdings nicht gedeckt, denn die DEG holte in 17 Auswärtssp­ielen 19 Punkte. Heute können beim schwächste­n Heimteam – Ingolstadt holte nur 18 Zähler in 15 Spielen – jedoch drei hinzukomme­n. Nowak blickt jedenfalls nach oben: „Platz sechs wäre top, Platz sieben bis zehn ist okay, und über Platz elf dürfen wir nicht nachdenken.“

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