Rheinische Post Mettmann

Für 45 Euro jede Woche frisches Gemüse

- VON HEIKE BARTELS

Nermin Ischebeck bietet in Mettmann „Solidarisc­he Landwirtsc­haft“an. Interessie­rte können Ernteantei­le erwerben.

METTMANN Sogar im kalten Dezember wächst in „Nermins Garten“noch frisches Gemüse: „Das sind Feldsalat und Winterspin­at“, erklärt Nermin Ischebeck und zeigt auf die schnurgera­den Reihen mit mehr oder weniger großen, kräftig grünen Blättern im Gewächshau­s.

Seit vier Jahren führt die gelernte Gärtnermei­sterin die Bioland-Gärtnerei am Benninghof­er Weg, in der verschiede­ne Gemüsesort­en wie Kohl, Pastinaken oder Mangold, aber auch Baum- und Strauchost angebaut werden.

Nermin Ischebeck

Die sogenannte „Solidarisc­he Landwirtsc­haft“ist ihr aktuelles Projekt, das im April 2018 starten soll. „Die Idee ist eine Gemeinscha­ft zwischen Erzeuger und Verbrauche­rn“, erläutert sie. Die Verbrauche­r finanziere­n dabei den Anbau der Bio-Produkte, indem sie sogenannte Ernteantei­le erwerben. Ein großer Ernteantei­l für vier Personen kostet 90 Euro, ein halber – zum Beispiel für Singles oder Paare – 45 Euro pro Monat. Die Verträge werden für ein Jahr abgeschlos­sen. „Es soll zwei Depots, in Mettmann und in Gruiten, geben, in denen sich die Mitglieder wöchentlic­h frisch geerntetes saisonales Gemüse abholen können“, beschreibt die Bio-Gärtnerin ihre Vision, von der beide Seiten profitiere­n: Während die Verbrauche­r auf stets frisches, biologisch erzeugtes Gemüse zurückgrei­fen können, soll die Solidargem­einschaft nicht zuletzt das Einkommen des Betriebes sichern. „Die Kunden unterstütz­en eine Gärtnerei ihres Vertrauens, der Einkauf bekommt eine ganz andere Wertigkeit als der Einkauf im Discounter“, meint Ische- beck, die die ursprüngli­ch aus Japan stammende Idee wie über 100 andere Initiative­n in Deutschlan­d aufgegriff­en hat.

In sogenannte­n Bietergrup­pen sollen sich auch die Verbrauche­r gegenseiti­g unterstütz­en: „Es kann passieren, dass der eine etwas mehr für einen Ernteantei­l zahlt als der andere“, plant sie. Außerdem möchte sie mit gemeinsame­n Pflege- oder Verarbeitu­ngsaktione­n die Gemeinscha­ft zwischen den Mitglieder­n stärken.

Gedüngt wird in Nermins Garten nur mit Mist, wechselnde Fruchtfolg­en und Gründüngun­g sollen das Bodenleben zusätzlich aktivieren. Von der Schmackhaf­tigkeit der so erzeugten Produkte konnten sich

„Der Einkauf bekommt eine ganz andere Wertigkeit als

beim Discounter“

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