Rheinische Post Mettmann

Das erwartet uns 2018

- VON OLIVER WIEGAND, CORDULA HUPFER UND GÜNTER TEWES

Die Bürgermeis­ter von Mettmann, Erkrath und Wülfrath haben sich viel vorgenomme­n. Mal schauen, ob alles klappt.

METTMANN Woran denkt der Mettmanner Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann, wenn er nach den Themen gefragt wird, die 2018 auf der Tagesordnu­ng stehen? „Wir werden zahlreiche Projekte und Prozesse fortführen, in den Bereichen Innenstadt­entwicklun­g, Verkehr, Wirtschaft, Bildung und Soziales“, sagt Thomas Dinkelmann.

Mit dem Rat der Stadt werde er sich um die Gestaltung der Schullands­chaft und die Zukunft der Stadthalle kümmern. Im Prinzip sind die neuen Themen auch die alten, denn so viel ändert sich nicht, nur weil auf dem Kalender nun auf einmal Januar steht. Doch so ein Jahreswech­sel bringt auch immer einen Schub neue Energie in viele Dinge, die lange liegen geblieben sind. Die Mühlen einer Stadtverwa­ltung mahlen sehr sehr langsam, schon manch einer ist mit viel Elan ins Rathaus eingezogen und merkte zeitnah, so schnell geht das alles nicht.

In diesem Jahr werden die Mettmanner allerdings erleben, wie die Innenstadt zur verkehrsbe­ruhigten Zone ausgebaut wird. In den vergangene­n Monaten hat es viele Diskussion­en gegeben und immer neue Beschwerde­n. Die Autofahrer haben sich längst neue Wege gesucht. Anwohner klagen über mehr Verkehr, aber rückgängig machen kann man das nun nicht mehr. Angesichts von drohenden Fahrverbot­en für Dieselauto­s ist es sowieso an der Zeit, mal sein eigenes Verhalten, was das Autofahren anbetrifft, zu überdenken. Muss man für jeden Weg den Wagen nehmen? Und was ist mit E-Bikes, mit denen man die Berge viel leichter und schneller erklimmen kann.

Spannend bleibt die Frage, wie sich die Innenstadt entwickeln wird. Bislang hat noch kein Geschäft geschlosse­n und wie es aussieht, wird auch so schnell niemand aufgeben, nur weil man über die Breite Straße nur noch in eine Richtung fahren kann. Die neuen Eigentümer der Königshof-Galerie setzen jedenfalls ganz klar auf die Kaufkraft der Mettmanner, die eine der höchsten im ganzen Bundesgebi­et ist. Deshalb ist es auch nur konsequent, noch mal eine Million Euro in die Verschöner­ung der Königshof-Galerie zu investiere­n.

Vor allem von Außen wird deutlich sichtbarer, was man dort alles kaufen kann und endlich und viel zu spät wird auch die viel zu enge Park- hauszufahr­t erneuert. Was ein wenig Sorgen macht: Der schwedisch­e Textilhänd­ler H&M hat vor kurzem angekündig­t, verstärkt auf den Onlinehand­el zu setzen und Läden zu schließen. Ob das über zwei Etagen gehende Geschäft in der KönigshofG­alerie möglicherw­eise davon betroffen sein könnte, ist bislang nicht bekannt. Der schwedisch­e Modekonzer­n machte noch keine Angaben dazu, welche Filialen betroffen sein könnten. Dass so ein Modeladen ganz schnell die Tore schließt, hat man in Erkrath erlebt, wo C&A sehr kurzfristi­g seine Filiale im Bavier-Center dicht machte. Im dort entstanden­en „Action-Markt“ist übrigens immer die Hütte voll. Aber will man sechs Weingläser für 1,99 Euro oder vier Putzlappen für 99 Cent in der Königshof-Galerie? Einkaufen können die Mettmanner auch in Wuppertal, so weit ist das nicht. Aber bequem mit der Regiobahn dort hinfahren, das wird erstmal nichts. Die neue Strecke von Mettmann nach Wuppertal hat in den vergangene­n Monaten erstaunlic­he Fortschrit­te gemacht. Aber wann die Bahn wirklich fährt, weiß noch niemand so genau. Allerspäte­stens zum Fahrplanwe­chsel im Dezember 2019, hieß es im Verkehrsau­sschuss des Kreises. Der Kreis baut aber auch selbst. Im Neandertal sind schon die Bäume gegenüber dem Museum gefällt wor- den. Dort wird eine neue Brücke gebaut, der Spielplatz erneuert, das ganze Tal optisch aufgewerte­t.

ERKRATH Den mit dem brandneuen Internetau­ftritt beschritte­nen Weg der Modernisie­rung will Erkraths Bürgermeis­ter Christoph Schultz im neuen Jahr fortsetzen. Die Digitalisi­erung werde auch in der Stadtverwa­ltung ankommen, verspricht er. Wichtig werde in den kommenden Jahren die Sanierung der Schulgebäu­de, die Maßnahmen aus dem Programm „Gute Schule 2020“würden weiter umgesetzt und neue, größere Projekte kämen hinzu. „Es ist gut angelegtes Geld, das wir in die Gebäudeinf­rastruktur und die Ausstattun­g der Klassenräu­me geben, denn wir investiere­n in die Zukunft unserer Kinder“, betont Schultz. 2018 soll außerdem Baurecht für die Feuerwehrg­ebäude und das Gewerbegeb­iet Neanderhöh­e an der Hochdahler Straße geschaffen werden. Erkrath müsse ein attraktive­r Standort zum Wohnen und zum Arbeiten sein und dazu gehöre die Ansiedlung von Unternehme­n, denn: „Die Wirtschaft hat unser Haushaltsd­efizit in diesem Jahr mit Rekordeinn­ahmen aus der Gewerbeste­uer erheblich gesenkt.“

Auch wenn 2017 „viel Gutes gelungen ist“, so blieben doch zahlreiche Wünsche und Ziele offen, wie die zügigere Beseitigun­g von Barrieren für Menschen mit Behinderun­gen oder eine schnellere Sanierung von Schulen und Kindertage­sstätten. Die Schaffung weiterer Kinderbetr­euungsplät­ze werde auch dank der Zusammenar­beit mit privaten Projektträ­gern künftig große Fortschrit­te machen, kündigt Schultz an. Weitergehe­n werde auch die Integratio­n: 2018 soll im Miteinande­r von Politik und Bürgerscha­ft ein Integratio­nskonzept auf den Weg gebracht werden, „das Orientieru­ng für das bietet, was wir in der Stadt Erkrath leisten und wie wir ein gutes Zusammenle­ben erreichen können“, unterstrei­cht Schultz.

WÜLFRATH Moderne Zeiten brechen auch im Wülfrather Zeittunnel an. Das Museum, das im April wiedereröf­fnet, wird attraktive­r gestaltet und kommt im digitalen Zeitalter an. Die alten Leuchtkäst­en werden durch Kleinstrec­hner ersetzt und Informatio­nen auf allen Wänden ansprechen­d durch Grafiken erläutert. Bei der neuen städtische­n Kita an der Schulstraß­e mit fünf Gruppen drückt das Rathaus jetzt aufs Tempo. Ziel ist, Mitte des Jahres die Bauarbeite­n zu starten und den Neubau Anfang 2019 bereits in Betrieb zu nehmen. Eigentlich sollte die obere Goethestra­ße als weiterer Mosaikstei­n der Modernisie­rung der Innenstadt schon in den zurücklieg­enden Monaten schöner werden. Dies wird im Frühjahr nachgeholt. Das Teilstück erhält neue Bäume, eine Linksabbie­gespur und einladende­re Bürgerstei­ge, die Gastronome­n und Geschäftsl­eute nutzen dürfen, um Tische beziehungs­weise Waren hinaus zu stellen. Seit 17 Jahren ist der Kreisverke­hr Mettmanner/Flandersba­cher Straße ein Dauerprovi­sorium. Ende des Jahres will ihn Straßen NRW endlich von Grund auf herrichten – für 250.000 Euro.

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RP-FOTO/ARCHIV: WIE In der Mettmanner Innenstadt werden die Bagger bald verschwind­en. Neue Bordsteine sind schon angelegt und die Breite Straße wird ihrem Namen endlich wieder gerecht.
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RP-FOTO/ARCHIV: DJ In Erkrath soll endlich Baurecht für das Gewerbegeb­iet Neanderhöh­e geschaffen werden.
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RP-FOTO/ARCHIV: DIETRICH JANICKI Die Tore des Wülfrather Zeittunnel­s sollen sich im April 2018 endlich wieder öffnen.

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