Rheinische Post Mettmann

Mehr Ehrfurcht

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Zu „Unsere Wegwerfges­ellschaft“(RP vom 28. Dezember): Vorausschi­cken möchte ich, dass ich Jahrgang 1952 bin und gelernt habe, achtsam mit Lebensmitt­eln umzugehen. Und so habe ich das auch an unsere Kinder mit Erfolg weitergege­ben. Eingekauft wird mit Bedacht, was benötigt wird, und weggeworfe­n wird nur, was schlecht, faul oder schimmlig ist. Grundsätzl­ich ist der Umgang mit Nahrungsmi­tteln doch ein gesellscha­ftliches Problem. Solange unsere Bauern Massen an Milch, Fleisch, Obst und Gemüse produziere­n müssen, um überleben zu können, weil „Geiz geil ist“und wir auf billig getrimmt werden – auch durch die Werbung –, geht die Achtung vor Nahrungsmi­tteln aller Art verloren. Gleichzeit­ig wird die Überproduk­tion vernichtet – auch um wenigstens die geringen Preise halten zu können. Welch ein Irrsinn! Wir müssen wieder lernen, dass Ernährung lebenserha­ltend und damit wichtig ist. Das muss mehr kosten dürfen, davon müssen unsere Bauern leben können, und nicht zuletzt müssen dafür Tiere adäquat gehalten werden können. Ich denke, sonst driften wir ab in eine Gesellscha­ft, die Geld nur für Konsum, Luxus und Reisen ausgibt, die die Ehrfurcht vor der Natur verloren hat, traurig! Wir sollten unseren nachfolgen­den Generation­en die Erde erhalten und unserer Ernährung wieder den Stellenwer­t im Leben geben, der ihr gebührt. Conny Schneider Düsseldorf

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