Dahlmeier läuft in Oberhof noch hinterher
Die Biathlon-Weltmeisterin kämpft beim Heim-Weltcup mit Schießfehlern und dem Wetter.
OBERHOF (sid) Die Nachwehen eines Infekts und die letzten Ausläufer des Sturmtiefs „Burglind“haben Laura Dahlmeier beim BiathlonWeltcup um ein Top-Resultat gebracht, dafür bejubelte Franziska Hildebrand ihr bestes Saisonergebnis. In Oberhof sprintete die 30-Jährige über 7,5 Kilometer auf den vierten Rang und stahl Dahlmeier, die 13. wurde, damit ein wenig die Show. Hildebrand erlaubte sich einen Schießfehler und durfte bis zur Ziellinie auf einen Podestplatz hoffen, am Ende aber fehlten der Staffel-Weltmeisterin dafür 6,9 Sekunden. „Die Runde in Oberhof ist sehr anspruchsvoll. Am Ende wurden mir leider die Beine sehr schwer“, sagte Hildebrand in der ARD. Dahlmeier meinte zu ihrem Rennen: „Zwei Fehler sind leider einer zu viel, läuferisch habe ich mich aber sehr gut gefühlt.“
Ihre Ambitionen zumindest auf den Sprintsieg bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) untermauerte indes die Slowakin Anastasiya Kuzmina. Die gebürtige Russin, die 2010 und 2014 Sprint-Gold gewonnen hatte, feierte trotz eines Schießfehlers vor Kaisa Mäkäräinen (Finnland/+35,4 Sekunden) und Veronika Vitkova (Tschechien/+40,1) ihren dritten Saisonerfolg. „Oberhof ist etwas Besonderes, es war eine aufregende Atmosphäre“, schwärmte die Siegerin, die deutlich vor Dahlmeier in die Loipe gegangen war.
Denn im Gegensatz zu Kuzmina und den anderen Stars der Szene entschied sich Dahlmeier überraschend für eine hohe Startnummer, als 47. nahm die Bayerin das Rennen in Angriff. Der zu diesem Zeitpunkt schon tiefere Schnee im Thüringer Wald, wo fast schon traditionell ungemütliche Wetterbedingungen herrschten, erschwerte das Un- terfangen daher zusätzlich – 16,1 Sekunden verlor Dahlmeier allein in der ersten Runde auf Siegerin Kuzmina.
Nach dem ersten Fehler im Liegendschießen und einem zweiten im Stehendanschlag wuchs der Abstand weiter an, im Ziel lag Dahlmeier 1:20,3 Minuten hinter Kuzmina. Für das Jagdrennen am Samstag scheint ein Sieg auch aufgrund der Verfassung der formstarken Gesamtweltcup-Führenden außer Reichweite, bessere Chancen besitzt da schon Hildebrand.
Die Staffel-Weltmeisterin, die ebenfalls später in die Loipe ging und stets ein wenig unter dem Radar schwimmt, überzeugte auf der Strecke und ließ nach schwächeren Auftritten erstmals in dieser Saison aufhorchen. „Für die Verfolgung ist Kampfmodus angesagt“, sagte Hildebrand.
Heute beginnt zunächst aber auch für die Männer offiziell das neue Wettkampf-Jahr, wenn um 14.15 Uhr der Sprint über 10 km auf dem Programm steht. Gute Chancen auf eine Top-Platzierung hat vor allem Lokalmatador Erik Lesser (Frankenhain), der bislang in dieser Saison die einzigen Podestplätze der DSV-Männer verbucht hat und eigenen Angaben zufolge „ganz gut drauf“ist.