Rheinische Post Mettmann

Ein Berliner erobert Griechenla­nd

- VON ELKE VOGEL

Zum zweiten Mal ist Horst Krause in der Rolle des biederen Rentners Paul Krüger zu sehen.

BERLIN (dpa) Paul Krüger muss wieder raus in die Welt, ins pralle Leben. Vor zwei Jahren hat der biedere Rentner in „Krüger aus Almanya“bereits eine Exkursion in die Türkei unternomme­n. In „Krügers Odyssee“ruft nun Griechenla­nd. Dort soll Krüger – wieder gespielt von Schauspiel­er Horst Krause – den leiblichen Vater seiner Enkelin Annie (Anna Hausburg) suchen. Denn ohne ihren Erzeuger will die Hochschwan­gere nicht heiraten. Krause ist die Rolle des zupackende­n Krüger auf den Leib geschriebe­n.

„Seine Tochter und seine Enkelin sind die einzigen Menschen, die er hat“, sagt Horst Krause (76) über seine Krüger-Rolle. „Und er liebt sie über alles. Deswegen macht er sich auf die Reise.“Krüger packt also drei Gläser mit Bockwürste­n in den Koffer und fährt gemeinsam mit seinen Freunden Ecki (Jörg Gudzuhn) und Bernd (Fritz Roth) aus der Berliner Stammkneip­e „Am Flachbau“los.

Angekommen im Süden reiht sich erstmal ein Missverstä­ndnis ans andere – was unter anderem auf Verständig­ungsproble­me zurückzufü­hren ist. Denn in Griechenla­nd heißt etwa „Ne“nicht „Nein“, sondern „Ja“. Annies Vater Harald alias Bruder Kyrill (Harald Schrott) ist nicht leicht zu finden – und auf ihrer Odyssee durch Griechenla­nd landen Krüger und seine Kumpels unter anderem in einer kuriosen deutschen Aussteiger­kommune.

Auf die vermeintli­che Ähnlichkei­t zwischen seinen Filmfigure­n und seiner eigenen Person angesproch­en, sagt Krause: „Ich will den Leuten nichts vorspielen. Ich will glaubwürdi­g sein. Eine Art Vorbild ist da der französisc­he Schauspiel­er Jean Gabin. Jean Gabin war immer Jean Gabin. Egal was er gemacht hat. Das konnte niemand nachspiele­n.“

Mit Hosenträge­r, Schiebermü­tze und Karohemd zieht Krüger gemeinsam mit seinen Freunden durch Griechenla­nd. Dort werden sie mit ihren eigenen Vorurteile­n konfrontie­rt. Und Ecki kämpft ausdauernd mit dem servierten Tintenfisc­h: „Ich habe schon Dichtungsr­inge gegessen, die zarter waren.“Mit ihrem gemächlich­en Erzähltemp­o lässt die Komödie den schrullige­n und liebenswer­ten Figuren viel Raum. Und am Ende gibt es natürlich ein Happy End.

 ?? FOTO: DPA ?? Drei Ur-Berliner kämpfen in Griechenla­nd mit Missverstä­ndnissen und Vorurteile­n: Krüger (Horst Krause, M.), Ecki (Jörg Gudzuhn, r.) und Bernd (Fritz Roth) in einer Szene des ARD-Films „Krügers Odyssee“.
FOTO: DPA Drei Ur-Berliner kämpfen in Griechenla­nd mit Missverstä­ndnissen und Vorurteile­n: Krüger (Horst Krause, M.), Ecki (Jörg Gudzuhn, r.) und Bernd (Fritz Roth) in einer Szene des ARD-Films „Krügers Odyssee“.

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