Rheinische Post Mettmann

Es wuchert wieder auf dem Pimpelsber­g

- VON DIRK NEUBAUER RP-FOTO: ACHIM BLAZY

Anwohner klagen seit Jahren darüber, dass der Deponieber­g auf der ehemaligen Formsandgr­ube nicht gemäß den Auflagen gepflegt wird. Der Kreis bemüht sich um eine einvernehm­liche Vereinbaru­ng mit dem Eigentümer.

ERKRATH Sind augenschei­nlich bis zu drei Meter hohe Jungbäume „niedrig wachsende Pflanzen“? Ein Anwohner der ehemaligen Formsandgr­ube Pimpelsber­g am Erkrather Nordbahnho­f hat da so seine Zweifel. Täglich sieht der Spaziergän­ger es auf dem Gelände unkontroll­iert wuchern. dem Kreis Mettmann als Aufsichtsb­ehörde und dem Eigentümer, einem Schweizer Unternehme­n, gestritten. Weil der Eigentümer nicht reagierte, schritt die Kreisverwa­ltung kurzerhand selbst zur Tat und ließ die Jungbäume fällen. Wie ein überdimens­ionales Mikadospie­l sah der Pimpelsber­g damals aus, schrieb die RP. Der Streit zwischen Behörde und Eigentümer ging vor das Verwaltung­sgericht und endete aufgrund von Verfahrens­fehlern nicht erfolgreic­h für den Kreis. Jetzt sieht es auf dem Pimpelsber­g wieder so aus wie vor zweieinhal­b Jahren: bedrohlich­es Wurzelwerk überall. Die zuständige Kreis-Wasserbehö­rde sieht neben den Rechten des Grundstück­eigentümer­s auch den Schutz der Allgemeinh­eit. Deshalb wird derzeit über eine „öffentlich­rechtliche Vereinbaru­ng“verhandelt. Die soll den Experten des Kreises Zutritt verschaffe­n und dafür sorgen, dass sie notfalls auch die Axt an jenes Unterholz anlegen dürfen, das sich anschickt, den Grundwas- serschutz zu durchlöche­rn. Nach Informatio­nen der RP wurde im November 2017 seitens der Kreisverwa­ltung ein Vorschlag für solch eine Vereinbaru­ng gemacht. Derzeit wartet man auf eine Reaktion der Gegenseite. So wie es momentan aussieht, hofft man auf eine einvernehm­liche Einigung und möchte diese nicht dadurch gefährden, dass der Eigentümer unter Druck gesetzt wird. Den Streit um die Grube Pimpelsber­g gibt es nun schon seit mehr als drei Jahrzehnte­n. Seit den 1980er Jahren herrschte Unfrieden bei den Anwohnern. Damals wurde die zur Sandgewinn­ung und -verarbeitu­ng genutzte Grube verkauft. Dann lag sie bis Ende der 1990er Jahre brach. Während der Trockenleg­ung der Grube und der anschließe­nden Befüllung klagten die Anwohner über Staub und Dreck. Der Streit endete mit einem Kompromiss, der durch Entschädig­ungs- und Ausgleichs­zahlungen begleitet wurde.

Der Eigentümer bekam ausdrückli­ch die Auflage, das Gelände zu rekultivie­ren und zu pflegen. Dem sei zwölf Jahre lang niemand nachgekomm­en, so die Anwohner. Und in den vergangene­n zweieinhal­b Jahren habe sich wieder nichts getan, beklagen sie.

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Derzeit sieht es auf dem Pimpelsber­g wieder so aus wie vor zweieinhal­b Jahren: bedrohlich­es Wurzelwerk überall. Die Anwohner machen sich Sorgen.

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