Rheinische Post Mettmann

„Die Leidenscha­ft für etwas ist wichtig“

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Eine Top-Bewerbungs­mappe, gute Noten? Für Maler-Meister Axel Nölling ist das wichtig, aber: „Die Mappen sind mittlerwei­le standardis­iert und verraten nicht mehr viel über den Menschen.“Neben den Formalien komme es aber sehr auf den Menschen an.

Beispiel eins war Absolvent einer Sonderschu­le. Er machte bei Nölling ein Praktikum und fragte immer danach, was in welchem Handwerksb­eruf zu verdienen sei, denn er wolle mal Millionär werden. „Ich habe ihm dann erklärt, dass es nicht darauf ankommt, sondern dass man Spaß haben sollte an seinem Beruf“, sagt Nölling. Die Sache mit der Million ergebe sich dann viel leichter. Kurze Zeit später bewarb sich dieser junge Mann um eine Ausbildung. Und absolviert­e sie, hoch motiviert. „Mich hat beeindruck­t, dass er selbst aktiv wurde, als sich in der Berufsschu­le Defizite auftaten“, sagt Nölling, der den 110 Jahre alten Familienbe­trieb in vierter Generation führt. Dank Einzelnach­hilfe wurden sämtliche Klippen umschifft. Demnächst startet der Geselle zu einem Vorkursus für den Meisterbri­ef.

Beispiel zwei: Ein Nachzügler hatte sich bei Nölling beworben. Im Vorstellun­gsgespräch fragte der Maler nach den persönlich­en Neigungenn denn: “Wer in seiner Freizeit für etwas Leidenscha­ft entwickelt, wird dies auch im Beruf tun. Der Bewerber spielte bei jedem Heim- und Auswärtssp­iel von Fortuna Düsseldorf eine große Pauke auf den Rängen. Er bekam eine Chance und nutzte sie.

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RP-FOTO: DJ Malermeist­er Axel Nölling bildet derzeit Deniz Ajeti (1. Lehrjahr) aus.

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