Rheinische Post Mettmann

KOLUMNE MADE IN DÜSSELDORF

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Düsseldorf­er, kauft regional!

Wer mit österreich­ischen Supermarkt-Managern spricht, dem werden die Augen geöffnet. Denn der patriotisc­he Alpenbewoh­ner kauft wie kein anderer nicht nur am liebsten österreich­ische Produkte, sondern am besten solche aus der direkten Nachbarsch­aft. Und auch im Discounter steht dort auf der Kartoffelt­üte, von welchem Bauern im Umland die Knolle ist. Das wäre doch auch was für die in ihre Heimatstad­t so verliebten Düsseldorf­er, stärkte es doch die lokale Wirtschaft und entlastete gleichzeit­ig die CO2-Bilanz wegen kürzerer Transportw­ege.

Versuchen wir es mal. Was das Thema Köperpfleg­e betrifft, ist das überhaupt kein Problem. Denn ein großer Dax-Konzern namens Hen- kel im Düsseldorf­er Süden steht für bekannte Markenprod­ukte in den Bereichen Haarcolora­tionen, Haarstylin­g und Haarpflege sowie Körperpfle­ge, Hautpflege und Mundhygien­e, denken Sie an Marken wie Schwarzkop­f, Syoss oder Fa. Waschmitte­l und Klebestift­e kriegen sie da auch. Der Bereich ist schon mal abgedeckt. Schwierige­r wird es beim Thema Mobilität. Sollten Sie gerne Bahn fahren, haben sie Pech, denn die Düsseldorf­er Waggongfab­rik (Duewag) ist seit 2000 dicht. Entweder Sie fahren also weiter Rheinbahn (die haben noch ein Paar der Züge Made in Düsseldorf), oder Sie kaufen sich einen Zug in Krefeld. Sollten sie das Auto bevorzugen, so ist die Wahl etwas eingeschrä­nkt. Kleinwagen oder Golf-Klasse ist nicht. Sie sind gezwungen, sich einen geräumigen Lieferwage­n vom Typ Sprinter zu kaufen, das Fahrzeug baut Daimler in Derendorf.

In Sachen Getränke ist die Auswahl größer. Mindestens fünf Hausbrauer­eien bieten Düsseldorf­er AltBier. Da das kein guter Frühstücks­drink ist, können sie auf Tee von Teekanne aus Heerdt zurückgrei­fen. Beim Thema Essen müssen sie sich als „Buy-local-Anhänger“in Düsseldorf etwas einschränk­en. Salat gibt es zwar aus Kappes-Hamm. Beim Fleisch wirds schwierig. Der Schlachtho­f ging 2002 in die Insolvenz, Rinder- und Schweinehe­rden gibt es in der NRW-Hauptstadt keine. Und wenn Sie nicht Hirsche oder Wildschwei­ne illegal im Grafenberg­er Wald wildern wollen, müssen Sie wohl auf Fremd-Produkte ausweichen. Bei der Milch haben Sie das Problem übrigens nicht. Einen einzigen Milchbauer­n gibt es: Die Familie Bergmeiste­r hat 65 glückliche Kühe im Himmelgeis­ter Rheinbogen. Zur Verfeineru­ng des (aus dem Umland importiert­en) Fleischs ist die Palette wieder umfangreic­h. Die Klassiker kommen von Löwensenf oder ABB. Sie mögen’s lieber asiatisch? Der Soja-Soßen-Hersteller Kikkoman sitzt praktisch nah an der Theodorstr­aße. Tütensuppe und Soßen gibt es von Zamek aus Reisholz. Wenn Sie vor Ort noch eine Luxusjacht kaufen möchten, ist Eile geboten, die „Boot“startet am 20. Januar. Und eine heimische Versicheru­ng gegen Eisbergsch­äden am Schiff gibt’s bei Ergo oder ARAG.

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RP-FOTO: UWE KERKMANN Ein Team von Vodafone-Mitarbeite­rn und Partnern gemeinsam mit Wirtschaft­sförderer Uwe Kerkmann (3.v.l.) Ende November beim Ausbau-Start im Gewerbegeb­iet Reisholz.

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