Hildener Titelkampf zieht viele Zuschauer an
Die Hallen-Stadtmeisterschaft steigt in diesem Jahr bereits am Samstag. Als Favoriten gelten die beiden Fußball-Teams des VfB 03.
HILDEN Kurz nach dem Jahreswechsel grassiert wieder das Hallenfußball-Fieber. Davon sind auch die Kicker in Hilden infiziert – und das schon seit mehr als 20 Jahren. Die Stadtmeisterschaft auf dem glatten Parkett in der Bandbusch-Halle hat ihren Reiz nicht verloren, gleichwohl feierte sie vor zwölf Monaten eine Premiere, ging erstmals nach Futsal-Regeln über die Bühne. Für den Kreis Düsseldorf war die Hildener Veranstaltung ein Pilotprojekt – inzwischen findet die moderne Form des Hallenfußballs immer mehr Anhänger. Die Trümpfe der Futsal-Variante liegen für Bernd Biermann auf der Hand. „Tempo und Technik. Der Ball muss laufen, die Spieler müssen Gas geben. Und nach guten Spielzügen fallen Tore. Das ist besser als das Knallen aus der Ferne“, erläutert der Vorsitzende des Fußballkreises Düsseldorf. Gerade erst machte er diese Erfahrung wieder bei den Titelkämpfen in der Landeshauptstadt, die ihre Futsal-Premiere feierten. „Da waren die Zuschauer genauso begeistert wie vor einem Jahr in Hilden“, berichtet Biermann. Mit von der Partie war übrigens auch der Marokkanischen SV Hilden, der es unter den zwölf Mannschaften immerhin bis ins Halbfinale schaffte – und damit das beste Training für das FutsalTurnier in der eigenen Stadt hatte. Bemerkenswert für Biermann war außerdem: „Es gab null Verletzungen. In dem Moment, wo ohne Bande gespielt wird, sind die Partien einfach sauberer – das ist das Schöne daran.“
Als Futsal-Fan ist Bernd Biermann auch am Samstag wieder im Einsatz. Wie der gesamte Kreisvorstand will er den Hildener Stadtmeisterschaften beiwohnen. Peter Frymuth, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes und Präsident des Fußballverbandes Niederrhein nahm im Oktober noch die Auslosung vor, ist jetzt aber verhin- dert. Dafür hat aber Jürgen Kreyer, Vizepräsident des FVN, sein Kommen angekündigt.
Überhaupt ist Claudia Ledzbor gespannt, wie viel Zuschauer in diesem Jahr die Tribüne der Bandbusch-Halle bevölkern, denn erstmals seit vielen Jahren geht der Titelkampf wieder samstags über die Bühne. „Das macht die Sache etwas entspannter, weil es am Ende nicht so hektisch wird“, sagt die Leiterin des Hildener Sportbüros und ergänzt: „Sonntags waren viele Spieler früh weg, das war immer schade. Unser Ziel ist es, den Zusammenhalt zu fördern. Jetzt bleibt Zeit, sich noch etwas zusammenzusetzen.“Auch Hayri Öztürk ist vom Samstag angetan. „Den Fußballern kommt das entgegen – so können sie sich am Sonntag noch ausruhen. Hallenfußball geht doch in die Knochen, das macht müder, als wenn man draußen spielt“, sagt der Geschäftsführer des FC Türkspor aus eigener Erfahrung. Sein Verein feiert übrigens eine Premiere, denn erstmals schickt der FC zwei Mannschaften ins Rennen. Zu den Favoriten zählen beide nicht. „Das ist auch gar nicht unserer Erwartung – wir wollen das Turnier nicht unbedingt gewinnen“, sagt Öztürk und lacht. Für ihn steht vielmehr der Spaß im Vordergrund. „Die Stadtmeisterschaft ist etwas Besonderes: Alle sind da und jeder kennt sich.“
Mehr Ambitionen haben da schon die Teams des VfB 03. Der Traditionsklub fungiert in diesem Jahr als Ausrichter und nimmt seine Aufgabe nicht nur deshalb besonders ernst. Die Zweitvertretung des VfB 03 geht immerhin als Titelverteidiger in den Wettkampf. „Die Jungs freuen sich darauf, vor allem die jüngeren“, berichtet Peter Köppen. Der Trainer der VfB-Reserve plant, „eine kleine Fohlenelf“auflaufen zu lassen. Dennis Lichten- wimmer übernimmt als erfahrener Akteur die Rolle des Leitwolfs. Die größte Konkurrenz kommt aus dem eigenen Klub, denn die OberligaTruppe des VfB 03, die im vergangenen Jahr im Finale mit 0:1 gegen die eigene Zweite den Kürzeren zog, will diesmal wieder ihre Dominanz unterstreichen. Das muss sie allerdings erneut im Spiel auf HandballTore unter Beweis stellen – die gehören zum Regelwerk des Futsals einfach dazu. Für Bernd Biermann macht das den besonderen Reiz der Veranstaltung aus: „So haben auch die vermeintlich Schwächeren eine Chance zu gewinnen.“
Peter Köppen überlässt in jedem Fall nichts dem Zufall. „Wir werden die Regeln noch einmal trainieren, das System durchfahren und schauen, wie man wechselt. Am liebsten hätte ich jede Position doppelt besetzt“, kündigt der Trainer der VfBReserve eine intensive Vorbereitung an. Und das vorzugsweise in der Halle. Überhaupt sind freie Hallenzeiten in diesen Tagen gefragt. „Es haben deswegen schon etliche Vereine angefragt“, erzählt Claudia Ledzbor. „Das zeigt schon, dass das Turnier keine Spaßveranstaltung ist, sondern ein Turnier, dass die Fußballer ernst nehmen.“