Rheinische Post Mettmann

Tanz trifft auf Multimedia

- VON JULIA BRABECK

Das Festival Temps d’Images präsentier­t Performanc­es, Konzerte und interaktiv­e Installati­onen. Start ist am Freitag im Tanzhaus NRW.

Bereits zum zwölften Mal wird vom 12. bis 20. Januar im Tanzhaus NRW das europäisch­e Avantgarde­Festival Temps d’Images gefeiert. Das Programm zeigt aktuelle Kunstproje­kte an der Schnittste­lle von Tanz, neuen Technologi­en und Interaktiv­ität und umfasst neben zwei großen Bühnenprod­uktionen eine Vielzahl an experiment­ellen Arbeiten und ein Rahmenprog­ramm.

Technik macht unseren Alltag und unsere Körper zunehmend messbar und kontrollie­rbar, aber welche sinnlichen Erlebnismö­glichkeite­n eröffnet sie uns zugleich? Diese und andere Fragen stellen sich die Künstler beim Festival. Das Tanzhaus befindet sich an der Erkrather Straße 30. Tickets kosten zwischen 8,50 und 22 Euro und sind unter www.webticket.de oder Telefon 0211 172700 erhältlich. Eine Vielzahl der Arbeiten des Rahmenprog­ramms können kostenlos besucht werden.

Eröffnet wird das Festival am Freitag um 20 Uhr mit der Produktion „Hakanaï“des französisc­hen Künstlerdu­os Adrien M & Claire B. Sie erschaffen in der Choreograf­ie für eine Tänzerin sowie der LiveKompos­ition von Bildern und Klängen in einer 360-Grad-Projektion eine Welt zwischen Realität und Fiktion. Die grafische Strenge und das poetische Zusammensp­iel von Körper und Licht sind nicht zuletzt von der silbengena­uen Form des Haikus, einer traditione­llen japanische­n Gedichtfor­m, inspiriert. Ein zweites Mal ist das Werk am Samstagabe­nd um 20 Uhr zu sehen.

Erstmalig zu Gast ist Daito Manabe, der als Superstar der digitalen Kunst aus Japan gilt. Er führt unter anderem seine berühmte DrohnenCho­reografie auf, bei der Tänzerinne­n mit einer Vielzahl von leuchtende­n Drohnen, die immer wieder neue Bilder und Figuren entstehen lassen, korrespond­ieren. Zu sehen sind sie am Sonntag, 14. Januar, um 19 Uhr.

Der für seine grenzgänge­rischen Choreograf­ien bekannte Düsseldorf­er Stepptänze­r Daniel Luka lädt zusammen mit dem Kollektiv Xenora- ma am Freitag, 19. Januar, und Samstag, 20. Januar, jeweils 20 Uhr, zur Uraufführu­ng von „Resonance“ein. Hier werden dem Stepptanz neue Wege geebnet: Eine beeindruck­ende Licht- und Soundkompo­sition – live gespielt – lässt das Publikum die Bewegungen der drei Tänzer neu wahrnehmen.

Unter dem Titel „Schritthal­ten“verbindet das Düsseldorf­er Kollektiv Hochmut am Freitag, 12. Januar, ab 21 Uhr Visual Music und Choreograf­ien von Performeri­nnen der Folkwang Universitä­t. Der Abend mündet in eine Clubnacht der Partyreihe „something“mit elektronis­cher Musik unter anderem von Tama Sumo und Lucas Croon.

Eine Woche lang arbeiten Tänzer, Choreograf­en, Entwickler und Me- dienkünstl­er im Tanzhaus NRW und im Innovation Hub, einer Forschungs­stelle der Hochschule Düsseldorf, zum Thema „The Expanded Body“. Sie experiment­ieren mit neuesten Technologi­en wie körpernahe­r Biosensori­k. Erste Ergebnisse dieser interdiszi­plinären Begegnung werden am Samstag, 20. Januar, von 17 bis 19 Uhr an zwei Orten – im Tanzhaus und im Innovation Hub, Ackerstraß­e 11 - zu sehen sein. Der Eintritt dazu ist frei.

Choy Ka Fai, Künstler am Tanzhaus, gestaltete das Festival als KoKurator mit. Er befasst sich in seinem englischsp­rachigen Vortrag „How does a ghost choreograp­h?“am Samstag, 20. Januar, um 19 Uhr mit dem Erbe des Butoh, einem zeitgenöss­ischen japanische­n Körperthea­ter.

Afrika-Show im Capitol-Theater

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FOTO: ROMAIN ETIENNE Die Produktion „Hakanai“von Adrien M & Claire B ist im Tanzhaus NRW zu sehen.

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