Rheinische Post Mettmann

Jazz-Duo begeistert in der Kathedrale

- VON MAREN KÖNEMANN

WÜLFRATH Der Zuschauers­aal in der Kathedrale des Kommunikat­ionsCenter­s Schlupkoth­en ist gut gefüllt. Stetig muss das Kulturteam neue Stühle in die Reihen stellen, damit alle Gäste Platz finden. „Anfang des Jahres haben wir immer ein wenig Angst, dass die Leute nicht kommen“, sagt Kultur-Organisato­r Bernd Kicinski. Darüber muss er sich diesmal wohl kaum Sorgen machen: Gut 90 Gäste – 30 mehr als vorgesehen – kommen für das Konzert des Jazz-Duos Ali Claudi und Hans-Günther Adam in die Kathedrale. Ganz ohne Schlagzeug und Saxophon begeistern die beiden Künstler das Publikum von Beginn an. Mit einer Kombinatio­n aus Gitarre, Gesang, Piano und Pedalbass bieten Claudi und Adam eine abwechslun­gsreiche musikalisc­he Mischung aus Swing-Standards, Balladen, Latin-Jazz und Rhythm und Blues. Stimmungsv­olle Songs wie „Chattanoog­a Choo Choo“oder „La Mer“und beeindruck­ende, virtuose Improvisat­ionen der Künstler an ihren Instrument­en bringen nicht nur die Köpfe und Füße in der ersten Reihe zum Wippen.

Über die Zusammenst­ellung des Programms entscheide­n Claudi und Adam meist spontan. „Es gibt eine geraffte Liste für den Abend. Wir testen gerne mit ein paar Stücken an. Am Applaus merke ich dann, wie das Publikum drauf ist“, erklärt Ali Claudi. Zum Repertoire des Duos gehören mittlerwei­le rund 1500 Songs. Seit gut zehn Jahren geben die beiden nun Konzerte in der Kathedrale. Das „zuhörende Publikum“schätzt Claudi in Wülfrath besonders. „Wir sind richtig gerne hier“, sagt er. Der 75-jährige Musi- ker ist bereits seit über 50 Jahren in der deutschen Jazz-Szene bekannt. Im Alter von 19 Jahren begann seine Karriere als Sologitarr­ist. Seitdem gab er mehr als 5600 Konzerte – und stand auch mit internatio­nalen Jazz-Größen wie Bill Coleman oder Big Joe Turner auf der Bühne. Für den klaren Sound und die melodische Vielfalt während seiner Auftritte übt er immer noch jeden Tag mindestens eine Stunde. Die Gitarre ist sein ständiger Begleiter – selbst im Urlaub darf das Instrument nicht fehlen. „Ein durchgängi­ges Spielen ist wichtig. Ansonsten denken die Finger nicht mit“, sagt Claudi.

1999 gründet Claudi die Band „The Groove“, zu der neben dem talentiert­en Pianisten Adam noch zwei weitere Künstler gehören. Für den Auftritt in Wülfrath reichen zwei Mitglieder der Band. „Es geht wunderbar so“, findet Ali Claudi. Die Besucher sind mit der Darbietung jedenfalls sichtlich zufrieden.

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