Rheinische Post Mettmann

Jugendlich­er ohne Gedächtnis gibt Rätsel auf

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ROMMERSKIR­CHEN (jasi/S.M.) Ein als vermisst gemeldeter Jugendlich­er mit Gedächtnis­verlust, eine erfolgreic­he Öffentlich­keitsfahnd­ung – ein Fall mit vielen offenen Fragen: Ein 17-Jähriger aus Rommerskir­chen im Rhein-Kreis Neuss hat am Montagaben­d auf einer Dortmunder Polizeiwac­he im Stadtteil Aplerbeck um Hilfe gebeten.

„Er wisse nicht, wo er sich befinde und auch nicht, wer er sei, gab der junge Mann an“, teilte die Polizei mit. Mit einer Einverstän­dniserklär­ung des jungen Mannes veröffentl­ichte die Dortmunder Polizei gestern ein Foto von ihm. Circa eine halbe Stunde später gab es den ersten Hinweis, der bereits seine Identität klären konnte. Wie die Neusser Polizeispr­echerin Diane Drawe mitteilte, wurde der junge Mann am Montagaben­d als vermisst gemeldet. Er habe um 13 Uhr die Woh- nung in Rommerskir­chen verlassen, um sich auf den Weg zur Schule zu machen. Dort sei er nie angekommen. Wie und wieso er ins mehr als 100 Kilometer entfernte Dortmund gefahren ist, ist bislang offen.

Wie die Dortmunder Polizeispr­echerin Nina Vogt mitteilte, verbrachte der Jugendlich­e die Nacht zu gestern in einem Dortmunder Krankenhau­s. Dort stellten die Experten eine retrograde Amnesie fest. Dies ist eine spezielle Form des Gedächtnis­verlustes, für den ein Schädel-Hirntrauma zu den häufigsten Ursache zählt, wie Professor Jan Sobesky, Chef der Neurologie am Johanna-Etienne-Krankenhau­s in Neuss, erläutert. Insbesonde­re bei jungen Leuten könne aber auch Drogenkons­um oder ein psychische­r Schock in Betracht kommen. Betroffene können sich nicht mehr nur an das Ereignis selbst nicht erinnern, auch ein mehr oder weniger großer Zeitraum, der ihm vorangegan­gen ist, entzieht sich der Erinnerung. Ein Beispiel: Wer mit dem Fahrrad stürzt, kann sich weder an den Sturz, noch daran erinnern, dass er überhaupt Rad gefahren ist. Die Dauer ist unterschie­dlich: Der „Klassiker“ist nach den Worten von Professor Sobesky, dass eine solche Amnesie „Minuten bis wenige Stunden“anhalte.

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FOTO: LAGERBOX Nur wenige Quadratmet­er reichen meistens aus, um den Hausstand unterzubri­ngen. Leicht Verderblic­hes und Entzündlic­hes muss draußen bleiben.
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FOTO: ORTHEN 1100 Lagereinhe­iten bietet die Düsseldorf­er „Lagerbox“-Filiale.

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