Rheinische Post Mettmann

Mittags frisch und schnell speisen

- VON JULIA BRABECK

Bei „Herr von Tanne“gibt es frische Salate und Suppen nach eigenen Rezepten. Und wenn der Gastwirt Zeit hat, auch noch nette Gespräche gratis.

Adrian Schoben ist ein aufmerksam­er Gastwirt. Als wir sein kleines Lokal „Herr von Tanne“betreten, das seinen Namen vom Standort Tannenstra­ße erhalten hat, sieht er unseren etwas fragenden Blick. Sofort flitzt er um die Theke herum, begrüßt uns und erklärt sein Konzept. Denn neben vielen kleinen Speisen gibt es noch eine Salattheke, an der sich der Gast selber sein Gericht in unterschie­dlichen Größen zusammenst­ellen kann. Viele Zutaten wie Huhn, Tomaten, Tortilla-Chips, Oliven, Käse und Pilze stehen bereit. Für 100 Gramm Salat werden 1,70 Euro berechnet.

Besonders beliebt sind im Herr von Tanne aber die Suppen, deren Rezepte sich Schoben, der GastroErfa­hrung durch einen eigenen Frühstücks­service sammeln konnte, teilweise selber ausgedacht hat. Dafür hat Schoben oft lange experi- mentiert, zumal er die Gerichte mit saisonalen Zutaten zubereiten will. Dabei steht Frische hoch im Kurs. Nur fünf bis zehn Portionen werden pro Suppen-Sorte zubereitet, damit die Speisen immer frisch auf den Tisch kommen. Außerdem wird auf Geschmacks­verstärker sowie auf Farb- und Konservier­ungsstoffe verzichtet. Im wechselnde­n Angebot sind auch immer vegetarisc­he und vegane Gerichte. Auf der Speisekart­e finden sich beispielsw­eise eine Petersilie­nwurzelsup­pe (5,20 Euro), eine Süßkartoff­el-Erdnusssup­pe (5,80 Euro), eine mexikanisc­he Maiscremes­uppe (5,80 Euro) und die asiatische Tom Kha Gai Suppe (6,50 Euro). Die Gemüsebrüh­e, beispielsw­eise für die Rote-Linsen-Suppe (5,80 Euro), stellt Schoben selber frisch her. Das Ergebnis, angereiche­rt mit Sellerie, Tomaten, Möhren, Linsen und Zwiebeln, schmeckt köstlich. Die Portion ist ausreichen­d sättigend und wird hübsch in einem Glasschälc­hen auf einer Schieferpl­atte zusammen mit Brot serviert.

Zurzeit experiment­iert Schoben wieder in seiner Küche. Diesmal sucht er nach einem Weg, seine Suppen ohne Konservier­ungsstoffe haltbar zu machen, um diese in Einmachglä­sern auch außer Haus ver- kaufen zu können. Bislang kann der Kunde nur ein bisschen „Herr von Tanne“in Form von selbst gemachten Cantuccini, Salat-Croutons und Paniermehl mitnehmen. „Ich bin für Nachhaltig­keit und möchte deshalb nicht verbraucht­es Brot weiterverw­erten. Außerdem schmecken Schnitzel und Frikadelle­n mit selbst gemachtem Paniermehl einfach besser“, sagt Schoben.

Zum Angebot des Lokals gehören zudem belegte Bagels, etwa mit Räucherlac­hs und Frischkäse (4,90 Euro), und eine kleine, sich ständig verändernd­e Mittagskar­te. Auf dieser finden sich zum Beispiel ein Salattelle­r mit Hähnchen-Nuggets in Knusperpan­ade (7,80 Euro), Zartes Wildgulasc­h in Burgunders­oße mit Semmelknöd­el und Apfelrotko­hl (8,90 Euro) oder der deftige Grünkernbu­rger auf Vollkornbr­ot (6,90 Euro). Und da das „Herr von Tanne“bereits um 8 Uhr öffnet, gibt es auch noch eine Frühstücks­karte mit Omelettes (3,50 Euro), Croissants mit hausgemach­ter Marmelade und selbstvers­tändlich Kaffee (3,80 Euro) und auch hausgemach­tem Kuchen (ab 1,50 Euro).

Eingericht­et ist das helle Lokal zweckmäßig, aber nicht ungemüt- lich. Die Wände zieren teilweise Tapeten mit dem namensgebe­nden Nadelbaum, dessen Konturen grafisch verändert wurden. Andere Wände sind mit hellem Holz verkleidet und mit großen Tafeln versehen, auf denen die aktuellen Angebote notiert werden. Wer will, kann am Fenster an einer Theke speisen und von dort das Treiben auf der Straße beobachten.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Adrian Schoben hat das Lokal „Herr von Tanne“an der Tannenstra­ße eröffnet.

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