Rheinische Post Mettmann

Kalenderbl­att 10. Januar 49 vor Christus

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Den Schritt, den Gaius Julius Caesar am 10. Januar 49 vor Christus wagte, begründete gleich zwei Redensarte­n, die noch heute genutzt werden. Caesar überquerte an diesem Tag den Rubikon, den Grenzfluss zwischen der römischen Provinz Gallia Cisalpina und dem übrigen Italien. Der Feldherr traf damit eine folgenschw­ere Entscheidu­ng: Das bewaffnete Übertreten des Flusses in Richtung Rom wurde als Angriff gewertet. Caesar machte sich damit endgültig zum Gegner seines ehemaligen Partners im Triumvirat, Gnaeus Pompeius Magnus. Ein Bürgerkrie­g war unausweich­lich. Bis heute steht der Ausdruck „den Rubikon überschrei­ten“für eine Entscheidu­ng oder eine Tat, nach der es kein Zurück mehr geben kann. Etwas Ähnliches symbolisie­rt ein Zitat, das von demselben Tag überliefer­t ist. „Alea iacta est“, soll Caesar gesagt haben. Häufig werden die Worte mit „Die Würfel sind gefallen“übersetzt, tatsächlic­h bedeuten sie: „Der Würfel ist geworfen.“Caesar hatte seine Entscheidu­ng getroffen, eine Umkehr war nicht mehr möglich – doch der Ausgang des Krieges war noch völlig offen, so wie das Ergebnis eines Würfelspie­ls, dessen Würfel noch in der Luft sind. Heute wissen wir, was danach geschah: Caesar siegte und wurde Alleinherr­scher Roms. Drei Jahre danach ließ er sich zum Diktator für zehn Jahre, später auf Lebenszeit ernennen.

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TEXT: JENI / FOTO: WIKIPEDIA/ANTIKENSAM­MLUNG BERLIN

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