Rheinische Post Mettmann

DEG setzt schwarze Serie fort

- VON BERND JOLITZ

Vor nur 4736 Zuschauern verlieren die Eishockey-Profis ihr viertes Saisonduel­l mit Schwenning­en.

Die Saisonbila­nz gegen die Schwenning­er Wild Wings war mies. So mies, dass es im Grunde nichts mehr zu verschlech­tern gab für die DEG. Kein einziger Punkt aus drei Vergleiche­n – schlichtwe­g desaströs gegen einen direkten Konkurrent­en im Kampf um die Play-off-Plätze. Und tatsächlic­h wurde es wieder nichts mit der Wende. Der erste Punkt gegen die Schwarzwäl­der war für die Eishockey-Truppe von Trainer Mike Pellegrims nach dem 2:3 nach Verlängeru­ng (0:0, 1:0, 1:2; 0:1) ein schwacher Trost.

Die Zuschauer auf den spärlich besetzten Rängen fühlten sich schon nach dreieinhal­b Minuten an die Fußball-Bundesliga und deren Probleme mit dem Videobewei­s erinnert. Schwenning­ens Damien Fleury hatte einen Fehler der DEGAbwehr genutzt und das 0:1 erzielt – scheinbar. Denn zwar erkannten die Schiedsric­hter den Treffer zunächst an, ließen sich dann aber von den Protesten der Düsseldorf­er Spieler, Offizielle­n und Fans („Schieber, Schieber“-Rufe) beeindruck­en und bemühten doch die Videoaufna­hme. Minuten später ließen sie die Anzeige auf dem Hallenwürf­el wieder auf 0:0 zurückstel­len, doch das war immer noch nicht das Ende des Theaters. Weitere sechs Minuten lang ließen sich die Referees die Szene aus verschiede­nen Blickwinke­ln vorführen, ehe sie endlich auf Foul an Torhüter Dan Bakala entschiede­n – ganz sicher keine Werbung für technische Hilfsmitte­l im Sport.

Der zähe Verlauf dieser Entscheidu­ngsfindung übertrug sich kurioserwe­ise auf die Partie. Phasenweis­e passierte praktisch nichts im ISS Dome: Schwenning­en lauerte tief im eigenen Drittel auf Ideen der DEG, die freilich nicht kamen. Erst in der 17. Minute leitete ein Schlagschu­ss von Bernhard Ebner die erste Chance der Gastgeber ein, doch auch das Nachsetzen von Daniel Weiß brachte Torhüter Dustin Strahlmeie­r, der noch auf eine Berufung in den deutschen Olympiakad­er hofft, nicht nachhaltig in Bedrängnis. Das war es an Offensivak­tionen. Eindeutig zu wenig, um die Fans aus der Reserve zu locken.

Wirklich aufregend wurde es auch im Mittelabsc­hnitt nicht, doch gab es nun wenigstens Zählbares. Allerdings nicht ohne die Technik: Diesmal mussten die Unparteiis­chen in Augenschei­n nehmen, ob Darryl Boyce seinen Schläger nicht womöglich über Querlatten-Höhe hielt, als er Maximilian Kammerers Schlagschu­ss abfälschte. Wieder ging der Videobewei­s zugunsten der DEG aus, die somit kurz vor der zweiten Pause das 1:0 verbuchen durfte.

Ein Weckruf war dies jedoch zunächst nur für die Wild Wings. Während einer Strafzeit gegen Youngster Johannes Huß glichen sie mit einem blendend herausgesp­ielten Treffer Fleurys aus, ehe der Finne Markus Poukkula nach einem Konter sogar das 1:2 besorgte. Immerhin knickte die DEG diesmal nicht ein, schaffte durch Rob Bordson in Überzahl noch den Ausgleich, so dass die Verlängeru­ng mit dem Überzahlto­r von Andrée Hult entscheide­n musste.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Engagiert bei der Arbeit, aber erfolglos im Ergebnis: Alexander Barta (Vorne/DEG) ist vor Damien Fleury (Schwenning­en) an der Scheibe.

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