Rheinische Post Mettmann

Die Westbahn soll schon 2019 startklar sein

- VON NORBERT KLEEBERG

KREIS METTMANN Das Projekt, das viele Jahre lang buchstäbli­ch auf dem Abstellgle­is stand, ist längst keine Utopie mehr. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass die Westbahn, die Duisburg, Ratingen und Düsseldorf miteinande­r verbindet, nach langem Siechtum wieder aufleben soll, möglicherw­eise bereits ab dem Jahr 2019.

Der regionale Schultersc­hluss ist da, wie Jan Heinisch, Staatssekr­etär im neu geschaffen­en Ministeriu­m für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung, bei seinem Gastvortra­g anlässlich des Neujahrsem­pfangs des Unternehme­nsverbande­s Ratingen (UVR) in der Stadthalle versichert­e.

Der frühere Heiligenha­user Bürgermeis­ter stellte die Bedeutung dieses Projektes heraus: Man könne mit Hilfe der Westbahn rund zwei Millionen Menschen erschließe­n (also erreichen), dies auf einem Areal in der Größe von zwei Prozent der Gesamtfläc­he Nordrhein-Westfalens. Eine Schlüsselr­olle kommt dabei einem riesigen Gelände im Duisburger Stadtteil Wedau zu.

Der Landesvize und Kreisvorsi­tzende der CDU erklärte, dass dort rund 90 Hektar für Planungen zur Verfügung stehen: 60 Hektar für Wohnen und 30 Hektar für Technologi­e. Zudem gebe es ein neues Gebiet in Lintorf-Nord mit 23 Hektar, das man ebenfalls an die Westbahn anbinden kann. Sehr gute Gründe also, um das Projekttem­po zu erhöhen. Und Heinisch hat bereits mit der zuständige­n Bahn-Tochter DB Regionetz gesprochen, wie er am Rande des UVR-Empfangs im Ge- spräch mit der RP versichert­e. „Die Planungen für das Gelände laufen, möglicherw­eise kann man schon einmal eine provisoris­che Inbetriebn­ahme der Westbahn in Angriff nehmen.“Aus Sicht des Staatssekr­etärs gehört die Westbahn zu den wichtigste­n Projekten in NRW. Eine Inbetriebn­ahme wäre laut UVRChef Olaf Tünkers bereits im Jahr 2019 möglich, spätestens aber im Jahr 2020. Der Unternehme­r könnte sich zudem einen neuen Westbahnho­f in Ratingen vorstellen mit einer direkten Seilbahnve­rbindung zum Flughafen.

„Das klingt vielleicht ein bisschen skurril, ist es aber nicht“, so der Unternehme­r. Mit Blick auf den Westbahn-Start betonte Tünkers: „Ratingen drückt, Düsseldorf drückt, nun ist Duisburg am Zug.“Eine direkte Anbindung an die Wehrhahnli­nie würde sich anbieten und wäre aus Sicht von Wirtschaft und Politik ein großer Pluspunkt.

Wie wichtig das Projekt für die Region ist, zeigte auch eine Demonstrat­ionsfahrt im September des vergangene­n Jahres: 210 Personen aus Ratingen, Duisburg und Düsseldorf hatten sich in einen historisch­en Zug gesetzt, der die Strecke abfuhr. Organisier­t wurde die Fahrt von der Stadt, vom UVR und von „InWest“, der Standortin­itiative Ratingen Tiefenbroi­ch/West.

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? 2017 gab es erneut eine Probetour (Foto), die belegen sollte, wie wichtig die Verbindung zwischen Duisburg, Ratingen und Düsseldorf ist.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY 2017 gab es erneut eine Probetour (Foto), die belegen sollte, wie wichtig die Verbindung zwischen Duisburg, Ratingen und Düsseldorf ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany