Rheinische Post Mettmann

Lärm ist gleich – trotzdem Tempo 50 am Südring

- VON ARNE LIEB

Die geringere Höchstgesc­hwindigkei­t auf dem Südring hat nicht die erhofften Folgen gebracht: Die Lärmbelast­ung hat sich nicht spürbar verringert, zudem gab es „keine qualitativ­en oder quantitati­ven Veränderun­gen im Verkehrsfl­uss“, seitdem das Tempolimit im März um zehn Kilometer pro Stunde reduziert wurde. Die Stadtverwa­ltung ist trotzdem der Ansicht, dass das geringere Limit beibehalte­n werden soll, hieß es gestern in einem Zwischenbe­richt an den Ordnungsun­d Verkehrsau­sschuss. Als Begründung gab Verkehrsde­zernentin Cornelia Zuschke lediglich an, es handele sich um die „Regelgesch­windigkeit“innerorts.

Der Ausschuss verzichtet­e überrasche­nd auf eine Diskussion. Die soll im Herbst erfolgen, wenn mehr Daten vorliegen. CDU-Politiker hatten sich im Vorfeld der Sitzung verwundert über die Stellungna­hme der Verwaltung gezeigt, schließlic­h handelt es sich um eine wichtige Pendlerstr­ecke. Allerdings will das Amt für Verkehrsma­nagement zunächst noch klären, ob sich die Sicherheit an der Kreuzung zur Fleher Straße erhöht hat. Das wollen die Politiker abwarten.

Mit großer Mehrheit und gegen die Stimmen der FDP hatte der Ausschuss das Tempo gesenkt. Die Antragstel­ler von CDU, SPD und Grünen wollten den Lärmschutz verbessern und die Staus verringern. Annahme war, dass bei geringerer Geschwindi­gkeit der Verkehr besser fließt und so die Sicherheit erhöht werden kann. Der Vorstoß, der Kritik von Anwohnerin­itiativen aufgriff, gilt als Test auch für andere Hauptstraß­en.

In der Tat hat sich durch das geringere Tempolimit die Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit geringfügi­g verringert, wie Messungen ergeben haben: In den morgendlic­hen Spitzenstu­nden sind die Autos im Schnitt rund drei Kilometer pro Stunde langsamer unterwegs. Nachmittag­s zeigt sich stadteinwä­rts sogar eine Verringeru­ng um zwölf Stundenkil­ometer.

Allerdings zeigen sich bislang nicht die erhofften Folgen. Auch die Zahl der Unfälle ist nicht signifikan­t gesunken, allerdings weist das Verkehrsam­t darauf hin, dass die Versuchsda­uer noch nicht für eine stichhalti­ge Aussage ausreicht. Wenn Tempo 50 bleibt, werden die Ampeln umgestellt: Die Anpassung der „Grünen Welle“wird mit 240.000 Euro zu Buche schlagen.

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