Land will Fahrverbote fürs Handwerk verhindern
DÜSSELDORF (anh/brö) Das Handwerk ist mit seiner Million an Betrieben der Lehrmeister der Nation. Aktuell bildet es 360.000 Lehrlinge aus – das ist jeder vierte Azubi in Deutschland. Damit kommt ihm auch eine große Rolle bei der Integration der jungen Migranten zu. Andreas Ehlert, Handwerkspräsident von NRW, versprach beim traditionellen Dreikönigstreffen, dass das Handwerk weiter seine Dienste zur Integration leisten werde: „Herkunft und Hautfarbe spielen bei uns keine Rolle, nur Leidenschaft und Kompetenz“. Er betonte aber auch: „Nicht alle können im Handwerk aufgenommen werden. Wir können die Standards bei den Qualifikationen nicht senken.“
Ehlert lobte den Start der schwarzgelben Landesregierung, betonte mit Blick auf den anwesenden NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) aber: „Schön wäre es gewesen, wenn die FDP auch in Berlin Verantwortung übernommen hätte.“Sie habe dem Handwerk mit der Absage an die Jamaika-Koalition ganz schön was eingebrockt.
Stamp verteidigte den Ausstieg aus den Sondierungen: „Wenn wir den Status Quo nicht im nötigen Sinne verändern können, ist es legitim, die Gespräche zu beenden.“Nun werde er Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) jeden Tag daran erinnern, dass NRW nicht die verlängerte Werkbank der Groko sein wolle, so Stamp.
Der Minister versprach, das Wirtschaften und Gründen in NRW leichter zu machen. „Das nächste Entfesselungsgesetz ist schon in Arbeit.“Mit Blick auf drohende Dieselfahrverbote kündigte er an: „Wir werden nicht zulassen, dass Handwerker und Lieferanten aus den Innenstädten verbannt werden.“
Zu den Gästen des Neujahrsempfangs gehörten unter anderem DZBank-Chef Wolfgang Kirsch, Handwerks-Ehrenpräsident Dieter Philipp, Manfred Rekowski, Präses der evangelischen Landeskirche, Düsseldorfs Bürgermeister Friedrich Conzen, Ökonom Justus Haucap, FAZ-Herausgeber Holger Steltzner und Margarete Müller, Präsidentin der Bundesbank in NRW.