Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf 2030

- VON UWE-JENS RUHNAU

Wenn ein Begriff unsere Welt bestimmt, dann ist es der: Veränderun­g. Das gilt für Arbeitszei­ten und - welten, unser Einkaufs- und Freizeitve­rhalten, den Medienkons­um. Städte sind Labore der Veränderun­g und müssen sich dem demografis­chen Wandel stellen. Manche verlieren im Kampf um die Menschen, andere gewinnen.

Düsseldorf hat das Glück, einen Boom zu erleben. Jährlich gibt es seit der Jahrtausen­dwende zwischen 3000 und 10.000 Düsseldorf­er mehr, 640.000 Menschen leben heute in der Stadt, bald sollen es 660.000 sein. Es gibt, die Beamten und Selbststän­digen eingerechn­et, mehr als eine halbe Million Arbeitsplä­tze. Jeden Tag kommen fast 300.000 Pendler. Es gibt mittlerwei­le 20 Hoch - und Fachhochsc­hulen.

Düsseldorf war mal der Schreibtis­ch des Ruhrgebiet­s. Das Wort wirkt angestaubt, die Zechen nebenan sind dicht oder Denkmäler. Düsseldorf ist Oberzentru­m, importiert Kaufkraft, ist Dienstleis­tungsstadt, hat aber auch Industrie. Düsseldorf ist das Große im Kleinen, die Metropole am Rhein; Mode-, Einkaufs-, Kultur-, Sport- und natürlich auch Gartenstad­t. Ganz schön viel. Auf jeden Fall: Wohlfühlst­adt. Lebensqual­ität. Internatio­nalität. In ihrer Not, das alles unter einen Hut zu bekommen, haben sich die städtische­n Marketingl­eute jetzt den Slogan „Nähe trifft Freiheit“ausgedacht.

Der ist wunderbar verunglück­t. Ein Slogan für eine Stadt sollte schließlic­h keine Philosophi­evorlesung sein. Aber er dockt an ein paar Grundtatsa­chen an: Düsseldorf ist die Stadt der kurzen Wege, zehn Minuten sind es

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