Schweinepest alarmiert NRW
Behörden warnen vor Milliarden-Schäden durch die afrikanische Form der Seuche.
BERLIN/DÜSSELDORF NRW bereitet sich auf den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vor. „Die Entwicklung des Seuchengeschehens in den östlichen EU-Nachbarländern bedroht die Tierhaltung auch in NRW und gibt Anlass zu großer Sorge“, heißt es in einem Bericht der Landesregierung, den NRWUmweltministerin Christina Schulze Föcking (CDU) heute im Umweltausschuss vorstellen wird.
Laut dem Bericht geht es beim Ausbruch der ASP in Deutschland wahrscheinlich „nicht mehr um das ,Ob’, sondern nur noch um das ,Wann’“. Die Konsequenzen wären „äußerst schwerwiegend und mit massiven wirtschaftlichen Folgen für die Agrarwirtschaft verbunden“. Bei einem Übergreifen der Seuche auf Hausschweine sei „in Deutschland mit einem unmittelbaren Schaden von zwei Milliarden Euro pro Jahr zu rechnen“. Die meisten
Christina Schulze-Föcking (CDU) deutschen Hausschweine werden in NRW und Niedersachsen gehalten. Die 235 Fleischbetriebe in NRW produzierten dabei 2016 Waren im Wert von 11,4 Milliarden Euro.
Für den Fall des Ausbruchs in Deutschland erwägt die Landesre- gierung fünf mal fünf Kilometer große Umzäunungen der „ASP-HotSpots“sowie den Abschuss der dortigen Wildschweine. Für betroffene Betriebe soll es einen Hilfsfonds geben.
Menschen schadet die ASP nicht, sie gelten aber als Transporteure der Seuche. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) appelliert deswegen an alle aus Osteuropa nach Deutschland reisenden Bürger, keine Essensreste wegzuwerfen, weil sie infiziert sein könnten. Grünen-NRW-Parlamentarier Norwich Rüße fordert Desinfektionsbäder für Lkw an der deutschpolnischen Grenze und die Aufklärung von Fahrern, die Seuchengebiete passiert haben.
„ Massive Folgen für die Agrarwirtschaft
sind zu befürchten“
NRW-Umweltministerin