Rheinische Post Mettmann

Künstler wollte Kunsthalle schließen

-

Anlässlich der aktuellen Ausstellun­g hatte Mischa Kuball Großes vor. Es bleibt beim Gedankensp­iel.

(kl) Die Kunsthalle ist dicht, der Schriftzug des Kunstverei­ns an der Fassade ist abgeschrau­bt, die Banner, die stets auf die aktuellen Ausstellun­gen hinweisen, sind weggeräumt – so hatte sich der Künstler Mischa Kuball das vorgestell­t. Anlässlich der aktuellen, sich stetig wandelnden Ausstellun­g in der Kunsthalle, „Akademie [Arbeitstit­el]“, die sich mit Archiven beschäftig­t, wollte der Düsseldorf­er Künstler das Haus gleich ganz zumachen und zum Archiv erklären. Über dem Eingang wollte er einen neuen Schriftzug anbringen: „(présence d’absence)“, die Anwesenhei­t des Abwesenden.

Es blieb bei der Idee, sie war technisch nicht umsetzbar, als Gedan- kenspiel aber wollte Kuball sie dennoch in die Kunsthalle tragen. Er schenke die Idee dem Haus, sagt er. Das trifft sich gut, die Kunsthalle feiert zurzeit ja 50-jähriges Bestehen am Grabbeplat­z.

Kuball jedenfalls ließ 500 Poster drucken, die eine Animation seiner Kunstinter­vention zeigen (siehe Foto). Gestern lieferte er sie auf einer Europalett­e ab. Sie liegen nun kostenlos in der Kunsthalle aus, solange der Vorrat reicht oder bis zum Ausstellun­gsende am 7. Februar.

Nächste Woche Dienstag kommt der Künstler erneut in die Kunsthalle. Gemeinsam mit Direktor Gregor Jansen stellt er ab 19 Uhr sein neues Buch „Solidarity Grid“vor. Der Eintritt ist wie die Poster: kostenlos.

 ?? FOTO: MISCHA KUBALL ?? Die Kunsthalle in einer Animation von Mischa Kuball.
FOTO: MISCHA KUBALL Die Kunsthalle in einer Animation von Mischa Kuball.

Newspapers in German

Newspapers from Germany