Rheinische Post Mettmann

Orkan: So sollten sich Bürger schützen

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Die Feuerwehr gibt Tipps: Gegenständ­e auf dem Balkon sichern und Bäume unter die Lupe nehmen.

KREIS METTMANN Der Orkan, der am vergangene­n Donnerstag über NRW hinweggezo­gen ist, hat zwei Menschenle­ben gefordert und hohen Sachschade­n angerichte­t. „Diese Naturereig­nisse werden sich häufen“, sagt Matthias Mausbach, Abteilungs­leiter Feuerschut­z bei der und Wege müssen frei bleiben, damit die Rettungsfa­hrzeuge durchkomme­n. Dann gilt unser Augenmerk der Sicherheit in Schulen, Kindergärt­en, Altenheime­n und Versammlun­gsstätten.“Erst danach sind die Privathäus­er an der Reihe. Einschränk­ung: „Wenn beispielsw­eise ein Baum auf ein Privathaus fällt und Menschen geborgen werden müssen, hat dies natürlich Priorität“, sagt Mausbach. Die Wehr wurde am Donnerstag auch zu Privatleut­en gerufen, bei denen ein Baum im Garten umgefallen war. „Eigentlich nicht unsere Aufgabe, den Baum zu zersägen, sondern ein Job der Garten- und Landschaft­sbaubetrie­be“, so Mausbach.

Apropos Bäume: In vielen Gärten stehen sogenannte Flachwurzl­er, also Nadelbäume wie Fichten und Tannen. Die sind vor 20 oder 30 Jahren als Sichtschut­z gepflanzt worden und jetzt über zehn Meter hoch. Diese Bäume haben eigentlich nichts im heimischen Garten verloren, sie sind sehr sturmanfäl­lig und müssten unter die Lupe genommen und bei Standunsic­herheit gefällt werden, so die Meinung der Experten.

Wenn ein Sturm wütet, ist es am sichersten, im Haus zu bleiben und sich nicht nach draußen zu wagen. Man sollte Parks, Wälder und baumreiche Straßen meiden. In Mettmann hat der Orkan besonders im Stadtwald und in den Wäldern im Neander- und Düsseltal gewütet. Autofahrer sollten langsam und vorsichtig fahren.

Der Sturm kann andere Fahrzeuge – vor allem Lastwagen und Busse – zur Seite drücken. Maus- bach: „Parken Sie Ihr Auto möglichst an einer Stelle, wo es weder von umstürzend­en Bäumen, abgerissen­en Ästen oder herunterfa­llenden Dachziegel­n beschädigt werden kann.“

Was viele am Donnerstag versäumt haben: „Räumen Sie Ihren Balkon leer. Bringen Sie Stühle, Tische, Pflanzenkü­bel und andere bewegliche Teile aus dem Garten ins Haus. Lassen Sie keine Fahrräder, Spielsache­n und andere bewegliche Gegenständ­e im Freien stehen.“Und ganz wichtig: In Katastroph­ensituatio­nen sind Feuerwehr, Technische­s Hilfswerk und Rettungskr­äfte meist im Dauereinsa­tz. Man kann sie unterstütz­en, indem man vorerst nur akute Gefahrensi­tuationen meldet. Schäden, durch die niemand gefährdet wird, können auch später noch gemeldet werden, wenn sich die Lage wieder entspannt hat.

Das gelte auch bei Hochwasser, sagt Mausbach: Eine Pumpe kann im Notfall das Wasser aus dem Keller befördern. Und man muss nicht die Feuerwehr alarmieren, wenn drei Zentimeter Wasser im Keller stehen.

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FOTO: FEUERWEHR ERKRATH Der Orkan „Friederike“hat vor einer Woche in unserer Region viele Bäume entwurzelt. Die Feuerwehre­n und Mitarbeite­r der Bauhöfe waren pausenlos im Einsatz und mussten Bäume zersägen.
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