Rheinische Post Mettmann

Gea-Chef bereitet Anleger auf schwierige Zeiten vor

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(tb/rtr) Der überwiegen­d für die Nahrungsmi­ttelindust­rie produziere­nde Düsseldorf­er Anlagenbau­er Gea hat 2017 seine bereits zwei mal einkassier­te Gewinnprog­nose verfehlt. Vorstandsc­hef Jürg Oleas stimmte die Anleger auch für das laufende Jahr auf anhaltend schwierige Zeiten ein. Insbesonde­re in den Bereichen Milchverar­beitung und Getränke rechne er „mit einem anspruchsv­ollen Marktumfel­d“, teilte Gea gestern mit. Zudem belasteten neben Währungsef­fekten Personalko­stensteige­rungen mit 40 Millionen und IT-Kosten mit zehn Millionen Euro. An der Börse sorgten die Nachrichte­n für einen Kursrutsch. Die MDax-Titel notierten mit 37,75 Euro 5,4 Prozent im Minus. Die Zahlen für 2017 seien unter den Erwartunge­n und der Ausblick sei enttäusche­nd, kommentier­te Peter Rothenaich­er von Baader. „Insgesamt eine negative Überraschu­ng für 2017“, hieß es bei der DZ Bank. „Gea hat die Prognosen deutlich verfehlt“, sagte ein Händler. „Das wird den Druck von aktivistis­chen Investoren erhöhen.“Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott hält rund drei Prozent an Gea. Reuters hatte von Insidern erfahren, dass er zugunsten höherer Margen an die Schließung von Werken denke.

Für 2018 kündigte Oleas stagnieren­de Erlöse zuzüglich 190 Millionen Euro aus Zukäufen an. Oleas hatte schon 2016 seine Ziele einkassier­t und musste einräumen, dass die durch den Konzernumb­au erwarteten Einsparung­en von 125 Millionen Euro sich erst mit Jahren Verzögerun­g auswirken.

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