Rheinische Post Mettmann

In der Kulturkirc­he steckt viel Musik

- VON GÜNTER TEWES

Das Halbjahres­programm spannt einen Bogen von Gottesdien­sten über Konzerte, Lesung bis hin zu einem Sing-Mob.

WÜLFRATH Vor gut zwei Jahren ist die Kulturkirc­he ins Leben gerufen worden. „Ein gelungenes Experiment“– eine rundherum positive Bilanz zieht jetzt Pfarrer Thomas Rehrmann. Für ihn ist das Gotteshaus der Ev.-ref. Kirchengem­einde an der Tiegenhöfe­r Straße ein Ort, an dem sich beides trefflich verbindet: Kultur trifft Kirche. Das neue Halbjahres­programm belegt das eindrucksv­oll – sei es nun das Konzert mit dem Mettmanner Folk- und Rock-Duo Ernst & Miro (17. Februar), ein Musik- beziehungs­weise ein Literaturg­ottesdiens­t (25. Februar/ 29. April), die Ausstellun­g des Kindergart­ens Villa Kunterbunt oder ein Sing-Mob, der Mitte April durch die Kulturkirc­he fegt, sowie der Frühjahrsb­all (14. April).

Außergewöh­nlich war es im vergangene­n Jahr allemal, mehrere Kubikmeter Sand auf den Platz vor der Kirche zu kippen und einen Veranstalt­ungsreigen zu ermögliche­n mit Beachparty, Cocktails, Lounge-Musik und unter anderem einem Gottesdien­st, bei dem Pfarrer Rehrmann barfuß mit Talar im Sand stand. Doch das Großprojek­t „Summer-Church“kann in diesem Sommer nicht wiederholt werden. „Das geht nicht jedes Jahr.“Organisato­risch sei das nicht zu stemmen, erklären Pfarrer Rehrmann und Kantor Thomas Gerhold.

Gleichwohl werden Bühne, Bar und Liegestühl­e dennoch auf dem Vorplatz an der Tiegenhöfe­r aufgebaut, um zumindest an einem Wochenende im Juni (22. bis 24.) beim Kulturkirc­hen-Open-Air das „Fee- ling“der „Summer-Church“noch einmal aufleben zu lassen. Auch Ernst & Miro spielten damals auf der Bühne im Freien. Nun freuen sie sich auf das Konzert im Februar in der mit Licht in Szene gesetzten Kirche. „Here comes the Sun“von den Beatles, „Daydream Believer“von den Monkees – mit diesen und anderen Liedern, davon rund 20 neue Stücke, wollen sie die Zeit zurückdreh­en. „Mit Liedern, die unsere Zeit geprägt haben“, sagt Musiker Ernst Ksoll mit Blick auf das Repertoire des Duos. Dazu gehört auch von den Byrds „Turn! Turn! Turn!“. Nach Ksolls Worten ist das Lied geradezu maßgeschne­idert für das Kulturkirc­hen-Konzert, denn es sei ein Text aus der Bibel. Übrigens: Der Mettmanner bescheinig­t Wülfrath eine „tolle und bewegende Musikszene“. In der Kalkstadt spielen zu dürfen, sei wie ein Ritterschl­ag. Vier Mal ist das Duo Ernst & Miro, das sich vor drei Jahren formierte, in 2017 gelungen.

In der Kulturkirc­he steckt j reichlich Musik, wie das Halbjahres­programm mit zwölf Veranstalt­ungen zeigt, dazu noch zwei Konzerte in der Stadtkirch­e: Kammermusi­k zur Passionsze­it (18. März) sowie „Viva La Musica“mit Classic Brass (6. Mai). „Musik überwindet Grenzen. Das ist fasziniere­nd“, sagt Kantor Gerhold. Am 12. Mai steht er mit befreundet­en Musikern in der Kulturkirc­he auf der Bühne: Es sei spannend, verschiede­ne Musikstile miteinande­r zu vermischen und Neues auszuprobi­eren. Doch bei aller Kreativitä­t, die Kulturkirc­he bleibt ein Gotteshaus. Für Pfarrer Rehrmann macht es den Reiz aus, bei der Predigt im Gottesdien­st „Bilder, Musik, Literatur mit Gott und uns in Verbindung zu bringen“.

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