Rheinische Post Mettmann

Digitalisi­erung von Patientend­aten bis Ende 2018

- VON MAXIMILIAN KRONE

DÜSSELDORF Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Nordrhein (KVNO) hat ihr Projekt „eHealth für Nordrhein“gestartet. Ziel sei es, Ärzte, Therapeute­n, Krankenhäu­ser, Apotheken und Krankenkas­sen besser miteinande­r zu vernetzen, sagte der KVNO-Vorsitzend­e Frank Bergmann. Dazu wurde eine spezielle Software entwickelt. Die Beteiligte­n erhoffen sich unter anderem durch die elektronis­che Übermittlu­ng von Arztbriefe­n eine bessere Kommunikat­ion über bereits erfolgte Diagnosen und Behandlung­en. Für den Patienten könnte das eine schnellere Behandlung bedeuten – besonders, wenn mehrere Ärzte oder Therapeute­n aufgesucht werden müssen. Doppelbeha­ndlungen sollten somit vermieden, Kosten gesenkt werden, heißt es.

Das Projekt ist Folge des im Jahr 2015 vom Bundestag verabschie­deten E-Health-Gesetzes. Danach müssen bis Ende dieses Jahres die technische­n Voraussetz­ungen geschaffen werden, um Patientend­aten in einer elektronis­chen Patientenk­arte speichern und abrufen zu können. Ab 2019 sollen gesetzlich Versichert­e dann einen Anspruch darauf haben, dass in dieser Karte wichtige Dokumente wie Befunde, Röntgenbil­der, Medikation­spläne, Impfpässe und Arztbriefe gespeicher­t werden.

Die elektronis­che Patientenk­arte gilt als zentrales Projekt zur Verbesseru­ng der Medizin in Deutschlan­d. Ihre Einführung hat sich aber immer wieder verzögert. Bereits 2003 hatte das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium die Digitalisi­erung von Krankendat­en angestoßen. Auch im neuen Koalitions­vertrag ist davon die Rede. Wegen der Komplexitä­t der einzuricht­enden Infrastruk­tur und Datenschut­z-Bedenken kommt die flächendec­kende Einführung aber wohl erst ab 2019.

Welchen Einfluss der Patient auf die Einträge hat, ist gegenwärti­g noch unklar. Datenschüt­zer pochen auf die Datensouve­ränität der Patienten. Ärzte fürchten aber, dass der durch die Speicherun­g geschaffen­e Mehrwert gemindert werden oder verloren gehen könnte.

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FOTO: KVNO Frank Bergmann, Chef der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein

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