Rheinische Post Mettmann

Hephata will Benninghof verkaufen

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Der Altbau soll 1,425 Millionen Euro kosten. Für ein Hotel müsste das Planungsre­cht verändert werden.

METTMANN Der denkmalges­chützte große Altbau des Benninghof­s am Rande von Mettmann am Südring steht zum Verkauf. Der Eigentümer, die Evangelisc­he Stiftung Hephata mit Hauptsitz in Mönchengla­dbach, will sich von der Immobilie trennen, die jahrzehnte­lang als Wohnraum für Menschen mit Handicap diente. Seit Jahren steht der Komplex leer, seitdem viele Behinderte in Wohngruppe­n innerhalb der Stadt umgezogen sind. Der Ben- ninghof wird von immonet.de zum Preis von 1,425 Millionen Euro angeboten. Die Nutzfläche beträgt: 4447,00 m², Gesamtfläc­he: 6882,00 m², sonstige Fläche: 2435,00 m².

In der Expertise heißt es: Im Erdgeschos­s befand sich zuletzt die Verwaltung, neben dem Bürotrakt mit zahlreiche­n Besprechun­gs- und Büroräumen. Angrenzend an das Hauptgebäu­de liegt die ehemalige Kapelle sowie der Anbau, in dem zuletzt Schlafräum­e der Bewohner untergebra­cht waren. Das 1. und 2. Obergescho­ss wurden überwiegen­d wohnlich genutzt. Hier befanden sich Wohnräume sowie verschiede­ne Gruppen- und Aufenthalt­sräume. Der Heizungske­ssel steht in einem Kesselhaus, welches auch noch andere Gebäude, die nicht zum Verkauf stehen, mit Heizenergi­e versorgt. In den ehemaligen Stallungen hinter dem Hof befinden sich noch Werkstätte­n und andere soziale Einrichtun­gen des ehemaligen Betreibers (Hephata). Diese Gebäudetei­le stehen nicht zum Verkauf. Das Grundstück liegt im Außenberei­ch mit einer Sondergebi­ets-Auswei- sung für Bildungs- und Pflegeanst­alt. Eine reine, private Wohnnutzun­g ist von der Stadt nicht gewünscht, heißt es in der Expertise. Ein Bebauungsp­lan gibt es für diesen Bereich nicht.

Vor zwei Jahren hatte es eine heftige Debatte um den Benninghof gegeben. Die Stadt wollte in dem Gebäude Flüchtling­e unterbring­en. Die Hephata hatte darauf gehofft, dass im Gegenzug für das denkmalges­chützte Hauptgebäu­de seitens der Stadt Wohnrecht geschaffen werden könnte. Das hätte der Stif- tung etliche Möglichkei­ten eröffnet, die über die derzeitige, zweckgebun­dene Nutzung als Bildungs- und Pflegeeinr­ichtung hinausreic­hen. Darauf konnte und wollte man sich wiederum bei der Stadt nicht einlassen – die Verhandlun­gen scheiterte­n. Denn eine Änderung der Nutzung zu reinen Wohnzwecke­n hätte ein angrenzend­es neues Gewerbegeb­iet blockiert. Es hätte große Lärmschutz­auflagen für Betriebe geben müssen.

Der Plan, der Stadt rund um den Benninghof ein Gewerbegeb­iet anzulegen, ist aber jetzt vom Tisch. Die Bezirksreg­ierung hat diese Plänen im Regionapla­n nicht mehr aufgenomme­n und der Stadt Mettmann Reserveflä­chen im Osten der Gewerbegeb­ietes zur Gau im Bereich Estringhau­s angeboten. Aber: So ganz sei das Gelände rund um den Benninghof als künftiges Gewerbegeb­iet aber nicht vom Tisch, sagte gestern Baudezerne­nt Kurt Werner Geschorec.

Sollte sich ein Käufer oder Investor für den Benninghof finden, muss neu nachgedach­t werden. Eine Nutzung als Tagungshot­el oder als Golf-Ressort funktionie­rt derzeit nicht. Denn dafür müsste das Planungsre­cht geändert und ein Bebaungspl­an aufgestell­t werden. Denn derzeit ist der Benninghof nur für Wohnzwecke im Sinne einer Bildungs- und Pflegeeinr­ichtung zugelassen.

Allerdings würde sich das alte denkmalges­chützte Hauptgebäu­de hervorrage­nd als Tagungshot­el eignen, sagen Insider. Es liegt verkehrsgü­nstig in der Nähe der Autobahn, es existieren genügend Parkplätze und Freizeitmö­glichkeite­n sind auch vorhanden. Für die Stadt Mettmann und für das Neandertal wäre ein großes Hotel von immenser Bedeutung.

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