Rheinische Post Mettmann

Stadtwerke gehen erst in drei Jahren an den Start

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Kämmerin Veronika Traumann referiert beim Bürgerstam­mtisch. Vorsitzend­er Sänger kandidiert nicht mehr.

METTMANN (K.M.) Kämmerin Veronika Traumann redete beim Stammtisch des Bürgervere­ins Metzkausen Klartext: „Wir weisen zwar in diesem Jahr einen ausgeglich­en Haushalt mit einer schwarzen Null aus, doch bedeutet der Überschuss von rund 60.000 Euro bei Aufwendung­en und Erträgen von etwa 105,9 Millionen Euro nur ein kleines finanziell­es Polster. Zumal im kommenden Jahr nur ein Überschuss von 19.000 Euro eingeplant ist.“Sie fügte hinzu. „Wir sind zwar keine Haushaltss­icherungsk­ommune mehr, es führt aber kein Weg daran vorbei, dass wir weiterhin konsequent sparen müssen.“Sie sieht ihre Aufgabe als neue Finanzbeig­eordnete aber nicht nur als reine Sparkommis­sarin. Mithelfen will sie daran, der Politik finanziell­e Spielräume zu schaffen, um die Stadt Mettmann weiter nach vorn zu bringen.“Bei ihrem Vortrag ging sie vor allem auf die Entwicklun­g von Grundsteue­r, Gewerbeste­uer und dem Anteil an der Einkommens­teuer ein. Dabei kam bei den Mitglieder­n positiv an, dass in diesem Jahr nicht an der Steuerschr­aube gedreht wurde.

Adolf Pulst machte deutlich, dass ihm die Entwicklun­g der Grundsteue­r B Sorge mache, deren Hebesatz in den vergangene­n Jahren mehrfach angehoben worden sei. „Die Stadt Mettmann muss aufpassen, dass dies kein Standortna­chteil wird.“Hinsichtli­ch des Gewerbeste­ueraufkomm­ens sagte Traumann, dass Mettmann in der Rangliste der kreisangeh­örigen Städte leider im unteren Bereich liege. Zur Kritik einiger Teilnehmer, dass die Kreisstadt zu wenig auf dem Gebiet der Ausweisung von Gewerbeflä­chen unternehme, erklärte die Kämmerin, dass es gar nicht so einfach sei, in Mettmann noch freie Flächen anbieten zu können. Daher sollen Industrieb­rachen in Gewerbeflä­chen umgewandel­t werden. Der Bereich Wirtschaft­sförderung bemühe sich eifrig um die Ansiedlung von Unternehme­n.

Zum hohen Schuldenst­and der Stadt Mettmann von insgesamt rund 136 Millionen Euro bemerkte sie, dass die Schulden zur Aufnahme der langfristi­gen Investitio­nskredite zu rechtferti­gen seien. Große Sorge bereite ihr jedoch der Umfang der Liquidität­skredite. „Die sind mit einem Kontokorre­ntkredit zu vergleiche­n. Damit wird das laufende Geschäft der Verwaltung finanziert.“Auf die Frage von Harald Birkenkamp, wann damit zu rech- nen ist, dass die neugegründ­eten Stadtwerke mit dem Vertriebsg­eschäft für Gas und Strom beginne, antwortete sie, das damit wohl erst in drei Jahren zu rechnen sei. „Da soll sich die Stadt mal bei anderen kreisangeh­örigen Kommunen schlau machen. Bei denen ging das viel schneller“, kommentier­te der frühere Kämmerer und Bürgermeis­ter von Ratingen bissig.

Klaus Sänger bemängelte, dass für den kleinen Lärmschutz­wall Peckhauser Straße/Wollenhaus­weg 250.000 Euro in den Haushalt eingestell­t seien. „Das ist für mich nicht nachvollzi­ehbar.“Für Sänger war es der letzte Stammtisch als Vorsitzend­er des Bürgervere­ins. Bei der Mitglieder­versammlun­g am 6. März wird ein neuer Vorsitzend­er gewählt. Nachfolger wird vermutlich Gregor Neumann.

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ARCHIVFOTO: JD- Veronika Traumann mahnt zum Sparen in der Stadt.

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