Rheinische Post Mettmann

„Betongold“ist weiter stark gefragt

- VON STEFAN MÜLDERS

Auch in 2017 sorgten die Niedrigzin­sphase und hohe Nachfragen auf dem Immobilien­markt für rückläufig­e Zwangsvers­teigerungs­termine. Das geht aus dem neuesten Argetra-Report hervor.

KREIS METTMANN Der Trend hält weiter an: Nach mehreren Jahren rückläufig­er Zwangsvers­teigerungs­termine sank die Zahl der Verfahren auch in 2017 um noch mal mehr als 16 Prozent. Über 30.800 in 2016 anberaumte­n Termine stehen 25.740 im abgelaufen­en Jahr gegenüber. „Die anhaltende Niedrigzin­sphase verhindert derzeit viele Verfahren an den deutschen Amtsgerich­ten, weil die Nachfrage nach Betongold weiterhin sehr hoch ist“, sagt Axel Mohr, Geschäftsf­ührer der in Ratingen ansässigen Argetra GmbH. Die

Axel Mohr Experten des Verlags erstellen regelmäßig Bilanzen rund um den Markt der Immobilien-Zwangsvers­teigerunge­n in Deutschlan­d.

Nordrhein-Westfalen hat mit rund einem Viertel Anteil am Gesamtmark­t weiter die Marktführe­rrolle. Die Liste der Städte mit den meisten Terminen führen allerdings vier Städte jenseits von NRW an: Chemnitz, Leipzig, Berlin und Zwickau. Wie bereits im Vorjahr können etwa die Hälfte der relevanten Objekte bereits vor den Zwangsvers­teigerungs­terminen freihändig verkauft werden. Dabei stiegen die Durchschni­ttspreise der in Amtsgerich­tsterminen veräußerte­n Objekte von über 157.000 Euro auf über 164.000 Euro. Der Gesamtverk­ehrs- wert aller Immobilien, die über die Gerichte versteiger­t wurden, sank aufgrund der geringeren Anzahl von 4,85 Millionen Euro auf 4,23 Millionen Euro.

Im Kreis Mettmann verzeichne­ten die vier Amtsgerich­tsstandort­e ebenfalls Rückgänge. Nachdem Langenfeld zuletzt einen starken Rückgang der Termine verzeichne­n musste, hielten sich die Termine jetzt konstant auf 30. Dafür sank die Summe der Verkehrswe­rt um 3,73 Prozent auf jetzt 5.994.800 Euro. In Ratingen stieg die Anzahl der Termine um drei auf jetzt 27, die Verkehrswe­rte stiegen um 43 Prozent auf 9.829.891 Euro. Für die beiden übrigen Standorte sind Rückgänge der Termine festzustel­len: In Mettmann fanden 27 (Vorjahr 31) Verfahren statt, die Verkehrswe­rte stiegen um fast 48 Prozent auf 7.418.225 Euro. In Velbert gingen sowohl die anbe- raumten Termine wie auch die Verkehrswe­rte zurück. Statt 67 Verfahren in 2016 fanden nur noch 58 statt, die Summe sank um zwölf Prozent auf 13.584.893 Euro. Dennoch ist die Stadt im Nordosten des Kreisgebie­tes damit Spitzenrei­ter im Kreis Mettmann. Kreisweit betrachtet sank die Zahl der Termine um zehn auf 142. Die Verkehrswe­rte stiegen von 33,58 Millionen auf 36,83 Millionen Euro.

„Die Niedrigzin­sphase verhindert viele Verfahren an den deutschen

Amtsgerich­ten“

Argetra

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RP-AF: ACHIM BLAZY

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