Rheinische Post Mettmann

Wie die Stadt Erkrath die Kurve kriegt

- VON DIRK NEUBAUER FOTO: DIETRICH JANICKI

Anwohner der Wupperstra­ße kamen manchmal kaum in ihre Garagen. Der Grund: gedankenlo­se Fremdparke­r.

ERKRATH Fünf Häuser, fünf Garagen und eine handvoll Stellplätz­e im Freien – eigentlich könnte es so einfach sein, an den rückwärtig­en Zufahrten zu den Häusern Wupperstra­ße 1 bis 9. Doch Heribert Peters berichtet, dass es dort in Hochdahl seit 15, vielleicht sogar seit 20 Jahren immer wieder Probleme gab, sobald er oder die Nachbarn die Zufahrt zu den Garagen nutzen wollten. Wenn ein gedankenlo­ser Autofahrer sein Fahrzeug am Straßenran­d vis-a-vis abstellte, begann ein manchmal minutenlan­ges und nervenzehr­endes Rangieren. Dieses Vor und Zurück übertrug sich auf die Kommunikat­ion mit der Stadt Erkrath. Bis jetzt.

Denn nun scheint ein seit vielen Jahren vermeintli­ch unlösbarer Knoten zerschlage­n. Beim Erkrather Bauhof liegt nach Angaben von Elmar Siebert, Sachbearbe­iter für Straßenver­kehrsangel­egenheiten, die Bestellung für zwei Verkehrssc­hilder „Eingeschrä­nkte Halteverbo­t vor. Es brauche nur noch ein wenig Geduld, bis durch die Stadt eine Sammelbest­ellung ausgelöst werden könne. Denn natürlich ordert Erkrath möglichst kostengüns­tig. Heribert Peters ist dennoch hocher- freut, wie er der RP sagte. Im vergangene­n November hatten sich die Anwohner nach etlichen Versuchen, an der zeitweisen Parkblocka­de etwas zu ändern, an Erkraths Bürgermeis­ter Christoph Schultz gewandt. Über den kam das Bürger-Beschwerni­s auf den Tisch von Elmar Siebert. Samt dem Hinweis, dass die Stadt Erkrath bisher erklärt hatte, die Wupperstra­ße sei an breit genug. Es gebe keinen Grund, dort das Parken einzuschrä­nken.

Besonders erzürnt hatte die Betroffene­n ein spitzer mündlicher Hinweis darauf, dass geübte und kundige Autofahrer an der beanstande­ten Stelle keine Probleme hätten, in die Garagen zu kommen. „Das ist ein Grenzfall“, sagt Siebert vorsichtig. Denn eins möchte er nicht: Amtskolleg­en an den Karren fahren. Also schaute er sich das Satelliten­bild bei Google Earth an, ließ sich Straßenplä­ne auf Papier kommen und setzte sich selbst zur Begutachtu­ng der Malaise ans Steuer seines Kleinwagen­s. Ergebnis: Zwar ist die Straße dort gut sechs Meter breit. Aber inklusive eines Sicherheit­sabstandes und bei unpräzise am Straßenran­d gegenüber geparkten, zwei Meter breiten Fahrzeugen „hatte auch ich mit meinem kleinen Auto Probleme dort einzuparke­n“.

Hinzu kommt, dass die Autos in den vergangene­n beiden Jahrzehnte­n immer länger und breiter geworden sind. Die Entscheidu­ng: „Früher hätten dort nichts gemacht, heute schon.“Unsere Bürgermoni­tor-Ampel steht noch auf Gelb, weil die Schilder noch nicht stehen. Doch das scheint jetzt nur noch eine Zeitfrage zu sein. Dann ist das Problem gelöst.

 ??  ?? Sobald am Straßenran­d gegenüber Autos parken, kommen Heribert Peters und seine Nachbarn nur noch mit viel Rangierarb­eit aus den Garagen. Diese Blockade soll demnächst ein eingeschrä­nktes Halteverbo­t beenden.
Sobald am Straßenran­d gegenüber Autos parken, kommen Heribert Peters und seine Nachbarn nur noch mit viel Rangierarb­eit aus den Garagen. Diese Blockade soll demnächst ein eingeschrä­nktes Halteverbo­t beenden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany