Neue Helden fürs Hollywood-Kino
„Black Panther“bringt vornehmlich schwarze Superhelden auf die Leinwand.
(dpa) Die Zeiten ändern sich auch in Hollywood rasant. 2017 eroberte mit „Wonder Woman“die erste weibliche Superheldin die Leinwän- de, und mit „Black Panther“kommt jetzt der erste Superheldenfilm mit fast ausschließlich schwarzen Akteuren vor und hinter der Kamera in die Kinos. Inspiriert von der 1966 zum ersten Mal erschienenen Comicreihe spielt dieser vielschichtige, politisch relevante Actionfilm aus dem Marvel-Kosmos in dem fiktiven, technologisch hochentwickelten afrikanischen Staat Wakanda.
Black Power auf der ganzen Linie: In dem Sci-Fi-Spektakel rauschen Hochgeschwindigkeitszüge durch eine glamouröse Megacity inmitten von spektakulärer Natur. Trotzdem ist das isolierte Wakanda, das dank eines Rohstoffs zu seinem Wohlstand gekommen ist, keine heile Welt. Nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters kehrt der Königssohn T’Challa in seine Heimat zurück. Von Anfang an muss T’Challa, der sich in den Superhelden Black Panther verwandeln kann, um seine Herrschaft kämpfen, eifersüchtig beäugt von Rivalen wie dem Stammesfürsten W’Kabi, gespielt vom oscarnominierten Daniel Kaluuya („Get Out“). Man kann darüber streiten, ob „Black Panther“ein Indiz für einen grundlegenden Wandel zu mehr Diversität in Hollywood ist oder nur ein Marketingtrick, um nach einer schier endlosen Reihe von weißen Superhelden den Zuschauern etwas Neues zu bieten. Wie auch immer, die Vision einer friedlichen afrikanischen HighTech-Nation ist allemal sehenswert.
USA 2018, von Ryan Coogler, mit Chadwick Boseman, Lupita Nyong’o, Daniel Kaluuya, Angela Bassett, Forest Whitacker, 135 Minuten