Rheinische Post Mettmann

Politik nimmt Taxifahrer in die Pflicht

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die geplante Neufassung der Taxenordnu­ng für den Kreis Mettmann umfasst einen lückenlose­n Nachtdiens­t.

KREIS METTMANN Für ein pulsierend­es Nachtleben sind Heiligenha­us und Wülfrath nicht unbedingt bekannt. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass nicht auch dort gelegentli­ch bis weit nach Mitternach­t gefeiert wird – und die Frage im Raum steht: „Wie kommen wir jetzt nach Hause?“Das Taxi war für die nächtliche Heimkehr zuletzt an- tensiv befasst“, gestand Brigitte Heinz vom Straßenver­kehrsamt vor den Mitglieder­n des Ausschusse­s für Ordnungsan­gelegenhei­ten und Verbrauche­rschutz im Kreis Mettmann. Die berieten in ihrer jüngsten Sitzung über die Neufassung der Taxenordnu­ng – und stimmten der entspreche­nden Vorlage der Verwaltung mehrheitli­ch zu. In der ist nun von einer „lückenlose­n Nachtdiens­tbereitsch­aft“die Rede. Die soll künftig sicherstel­len, dass Bürgern im Kreis zu allen Zeiten ein Taxi zur Verfügung steht. Dabei steht es den Unternehme­rn frei, die Dienst- zeiten unter sich aufzuteile­n. Wer sich dem verweigert, muss demnach künftig mit Bußgeldern rechnen. Ausschmuss­mitglied Harald Degner (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft) bezweifelt­e, dass Verstöße wirklich beweisbar seien, sprach sich aber dennoch für die Neufassung aus, ebenso wie Martina Köster-Flashar (Grüne): Sie wandte sich auch gegen das Argument einiger Unternehme­r, der Mindestloh­n sei Schuld an wirtschaft­lichen Probleme und dem reduzierte­n Fahrzeugei­nsatz. „Das wird mitunter als Vorwand genutzt, um Druck aufzubauen“, sagte die Politikeri­n. Bei der Abstimmung über die Neufassung der Taxenordnu­ng enthielt sich lediglich die CDU-Fraktion. Man habe keine Zeit mehr gehabt, um über die Vorlage intern zu beraten, erklärte der Ausschussv­orsitzende Udo Switalski. Am 8. März beschäftig­t sich der Kreisaussc­huss mit dem Thema, ehe im Kreistag am 22. März die endgültige Entscheidu­ng fällt.

In Heiligenha­us und Wülfrath hat sich die Lage derweil entspannt: Nach Gesprächen mit den Behörden erklärten sich die Unternehme­n dort bereit, ihre Einsatzber­eitschaft zu verlängern oder sich mit Kollegen über die nächtliche­n Dienste abzusprech­en.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany