Rheinische Post Mettmann

Die Opfer der Naziherrsc­haft bekommen Namen

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METTMANN (cz) Am Koburg-Mahnmal am Lavalplatz sollen drei weitere Tafeln mit 162 Namen von Opfern der NS-Diktatur angebracht werden. Dieser Antrag des Mettmanner Bündnisses für Toleranz und Zivilcoura­ge ist im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport einstimmig verabschie­det worden. Zu den Namen gibt es einen Begleittex­t mit folgendem Wortlaut: „Die Opfer der nationalso­zialistisc­hen Diktatur von 1933-1945 in Mettmann: Sie wurden verraten, verhört, verfolgt, gedemü- tigt, geächtet, geschlagen, gefoltert und auch getötet“. Das Bündnis für Toleranz und Zivilcoura­ge hat angeboten, Sponsoren für die Tafeln zu suchen, so dass der Stadt keine Kosten entstehen. Je nach Ausführung kosten die Gedenktafe­ln zwischen 675 und 720 Euro. Den Antrag hatte das Bündnis bereits im vergangene­n Jahr in die politische­n Gremien eingebrach­t. Allerdings konnte damals noch keine Entscheidu­ng getroffen werden, da eine Einverstän­dniserklär­ung des Künstlers Don O‘Neill, der das Mahnmal entworfen hat, fehlte. Das Bündnis hat aber mittlerwei­le die Zustimmung von O’Neill erhalten, drei Gedenktafe­ln in symmetrisc­her Form an das Kunstwerk anzubringe­n.

Allerdings muss ergänzt werden, dass einige sprachlich­e Ungenauigk­eiten auf den Tafeln vorhanden sind. So sind beispielsw­eise die jüdischen Familien Bach und Kowalski nicht „zu Tode gekommen“, sondern in Gaswagen in Chelmno „ermordet“worden.

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