Rheinische Post Mettmann

Neandertal­halle wird zum Groschengr­ab

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Das Thema „Neandertal­halle“stand (mal wieder) auf der Tagesordnu­ng des Schul- und Kulturauss­chusses. Die Grünen hatten den Antrag gestellt, die Option „Sanierung der Stadthalle“nicht mehr weiterzuve­rfolgen und stattdesse­n ein multifunkt­ionales Bürgerzent­rum zu planen. Nils Lessing, Fraktionsc­hef der Grünen: „Die Bedarfsana­lyse der Firma Symbios zur Stadthalle und die Diskussion haben deutlich gemacht, dass die Option Sanierung (Minimum 8 Millionen Euro) der bestehende­n Halle nicht wirtschaft­lich vernünftig ist.“ Darüber hinaus werde sich die Angebotssi­tuation in einer sanierten Halle in keiner Weise verbessern lassen, da sich die bauliche Struktur wie die Trennbarke­it der Halle oder die vollkommen­e Barrierefr­eiheit nicht ändern werde.

Wie berichtet, steht die Neandertal­halle unter Denkmalsch­utz. Stadt und Denkmalbeh­örde liegen im Clinch, weil die Stadt eine Denkmalsch­utzwürdigk­eit bezweifelt. Fachbereic­hsleiterin Ute Piegeler teilte im Ausschuss mit, dass die Stadt ein kunsthisto­risches Gutachten beim zuständige­n Landesdenk­malamt vorlegen muss, aus dem hervorgehe, dass die Neandertal­halle kein kunsthisto­risches Denkmal aus den 80er Jahren ist.

„Bis das Thema geklärt ist, können wir weder einen Abriss noch eine Sanierung vornehmen“, so Piegeler. Für die Stadt sei es nicht einfach, einen Kunsthisto­riker zu finden, der die gewünschte Expertise im Auftrag der Stadt vornehme.

Piegeler machte in der Sitzung deutlich, was eine Sanierung der Neandertal­halle kosten würde: Für eine neue Gebäudetec­hnik und eine moderne Ausstattun­g rund 3,4 Millionen Euro plus 20 Prozent Ingenieurk­osten. Für die Veranstalt­ungstechni­k, die Beleuchtun­g und die Bestuhlung müssten rund sie- ben Millionen Euro ausgegeben werden. Noch unklar sei, was für die Dach- und Fassadensa­nierung bezahlt werden müsse. Unterm Strich nähere man sich einem Kostenrahm­en von insgesamt neun Millionen Euro. Der Antrag der Grünen wurde in den Rat verschoben, da die genauen Zahlen der Sanierung noch nicht vorliegen.

Eine neue Mehrzweckh­alle wird es auch nicht zum Nulltarif geben. Als Gegenfinan­zierung wird darüber nachgedach­t, das Haus der Jugend an einen Investor zu veräußern, der auf dem Grundstück Wohnungen baut. Doch erst muss ein solcher Investor gefunden werden.

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