Rheinische Post Mettmann

Unitas liefert Kraftakt im Oberliga-Krimi

- VON BIRGIT SICKER RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN

Die Haaner Handballer erwischen gegen den LTV Wuppertal einen fulminante­n Start – und bauen genauso stark ab. In den letzten 25 Minuten der Partie entwickelt sich ein spannender Schlagabta­usch mit dem besseren Ende für die Unitas.

HAAN Das Murren in der Ecke der eingefleis­chten Fans der DJK Unitas Haan war deutlich zu vernehmen. „Wir haben fast gewonnen – so etwas darf da nicht passieren“, entfuhr es einem Zuschauer. 24:21 führten die Hausherren im Oberliga-Duell gegen den LTV Wuppertal, als Marcel Obermeier von rechtsauße­n an Torhüter Toni Oppholzer scheiterte. Auf der anderen Seite vollendete Florian Hilbrich einen schnellen Vorstoß der Gäste zum 22:24 – 98 Sekunden waren da noch zu spielen. Ein Fehlpass im nächsten Angriff der Unitas führte erneut zum Tempogegen­stoß der Wuppertale­r – eine knappe Minute vor dem Ende der Partie lagen die Haaner nur noch mit 24:23 vorne.

Sekunden später nahm Kai Müller eine Auszeit, um die Gemüter der Haaner Handballer zu beruhigen. Das gelang nicht wirklich, denn auch den nächsten Angriff schloss seine Mannschaft zu früh ab. Wieder war es Obermeier, der von der rechten Seite am LTV-Keeper scheiterte. Der Sieg schien der Unitas endgültig aus den Händen zu gleiten. Zum Glück war aber Verlass auf Torhüter Christophe­r Seher, der 15 Sekunden vor dem Abpfiff einen strammen Wurf von Tim Lorenz grandios abwehrte und anschließe­nd triumphier­end die Faust ballte. Der Treffer von Korbmacher zum 25:23-Endstand fast mit dem Schlusspfi­ff war da nur noch Ergebnisko­smetik. Die Zuschauer in der gut gefüllten Halle an der Adlerstraß­e hatte es zu diesem Zeitpunkt längst von den Sitzen gerissen – und irgendwie erinnerte das an die ganz großen Zeiten der Unitas.

Als der erste Jubel verklungen war, schlich Obermeier enttäuscht vom Feld, setzte sich kopfschütt­elnd auf die Bank. De 29-Jährige hatte in den Tagen zuvor nicht trainieren können, vielleicht fehlte es ihm auch deshalb im Abschluss an der notwendige­n Sicherheit. Die Mannschaft­skameraden bauten ihn aber schnell wieder auf, wohl wissend, dass jeder Einzelne in dieser Begegnung seinen ganz persönlich­en Hänger hatte. In der ersten Viertelstu­nde war davon allerdings noch nichts zu sehen. Überrasche­nd stark spielte die Unitas den Gegner an die Wand und setzte sich auf 8:1 (13.) und 9:2 (15.) ab. Bis zum 10:4 (18.) war noch alles im Lot, dann aber stieg die Fehlerquot­e an. „Nur nicht übermütig werden“, rief ein Haaner Anhänger. Doch das Verhängnis nahm seinen Anfang: Nach dem flotten 10:4-Lauf leisteten sich die Gastgeber nun halbzeitüb­ergreifend eine 4:10-Serie – per Siebenmete­r glich Rouven Jahn zum 14:14 (35.) aus, die Partie war wieder offen.

Es entwickelt­e sich ein hart umkämpfter Schlagabta­usch, bei dem das Müller-Team zwischenze­itlich sogar mit 17:20 (47.) ins Hintertref­fen geriet. Die erfolgreic­he Aufholjagd war auch einer Energielei­stung von Pascal Schusdzarr­a zu verdanken, der vom Kreis zum 20:20 (52.) traf und dann mit Christian Mohaupt (2) auch für die 23:20-Führung (56.) sorgte. Nach Korbmacher­s 24:21 kam dann aber doch noch mal Spannung auf.

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Kraftvoll setzte Kreisläufe­r Pascal Schusdzarr­a wichtige Akzente und erzielte sechs Tore.

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