Rheinische Post Mettmann

Kunsthaus zeigt Experiment­elles

- VON RABEA GRUBER

Essener Kunststude­nten und Absolvente­n stellen ihre Werke aus.

METTMANN Im Kunsthaus feierte eine neue Ausstellun­g Vernissage: Erstmals stellen Studenten und Absolvente­n der Essener Kunstakade­mien in dem historisch­en Haus aus. „Integrated Matter“heißt die Ausstellun­g, die Grafiken, Plastiken und Fotografie­n umfasst. Ins Rollen war das Projekt gekommen, als Kunsthaus-Mitglieder im vergangene­n Jahr den Rundgang der Essener Akademien besuchten. „Wir wurden dann angesproch­en, ob wir Lust auf eine gemeinsame Ausstellun­g hätten“, so Elke Boll. Die Fotokünstl­erin steuert eine Auswahl aus ihren aktuellen Arbeiten zur Ausstellun­g bei. Spannend: Der „Obstgarten“im Obergescho­ss des Hauses.

Boll hat dafür Fotos verschiede­ner Obstsorten digital verfremdet und im Fachwerk des Hauses angeordnet. Die Kölnerin beendete 2017 ihr Studium an der Hochschule der bildenden Künste, wo auch Zhiqiu Wang studiert. Die chinesisch­stämmige Künstlerin konzentrie­rt sich hauptsächl­ich auf filigrane Plastiken. Im Kontrast zu der rustikalen Umgebung des Kunsthause­s fällt die feine Handarbeit besonders auf. Beinahe schwerelos wirken die Drahtkonst­ruktionen, die oft nur mit einem Haken an der Decke befestigt sind.

Drei Studierend­e der Freien Akademie fadbk machen die Runde komplett: Barbara Neumann, An- dreas Jell und Ronald Stöcker. Von Neumann stammen zarte Grafiken in Schwarz-Weiß, welche die Künstlerin als „Spuren“und „Momente“betitelt. Um einiges weniger zurückhalt­end sind die Installati­onen von Andreas Jell. Klackernd, zischend und miauend machen die Objekte auf sich aufmerksam.

Als Experiment­e bezeichnet er seine Arbeiten. Dazu haucht er Alltagsgeg­enständen neues Leben ein: Mit Hilfe der Elektrizit­ät ermöglicht er ihnen Bewegung und Geräusche. Dahinter stecke, wie er über seine Objekte sagt, der Versuch, Unwiederbr­ingliches zurückzuho­len. Ein bisschen Wiederbele­bung steckt auch in den Fotografie­n von Ronald Stöcker – als „Recycelte Wirklichke­it“bezeichnet er sie. In seinen Arbeiten setzt er sich mit Polarität in seinen vielen Facetten auseinande­r. Stöcker arbeitet darin die Vielgesich­tigkeit von Orten und Situatione­n heraus. Von ihm stammt außerdem der Titel der Gemeinscha­ftsAusstel­lung. „Matter kann im Englischen für Materie stehen, aber auch für Bedeutung. Und das ist es, was uns und unsere Arbeiten verbindet“, erklärt er die Namenswahl.

„Integrated Matter“ist jetzt jedes Wochenende im Kunsthaus zu sehen. Die Finissage ist am Sonntag, 4. März, um 14 Uhr.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Ronald Stöcker, Andreas Jell, Zhiqiu Wang, Elke Boll und Barbara Neumann (v.l.) stellen im Kunsthaus aus.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Ronald Stöcker, Andreas Jell, Zhiqiu Wang, Elke Boll und Barbara Neumann (v.l.) stellen im Kunsthaus aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany