Rheinische Post Mettmann

Jugendlich­e besuchen das ehemalige KZ Auschwitz

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METTMANN (RP) Im Rahmen einer vom Bundesfami­lienminist­erium geförderte­n Bildungsfa­hrt reiste eine Gruppe von Jugendlich­en zum ehemaligen Konzentrat­ionslager Auschwitz in Polen. Organisier­t wurde die Fahrt im vergangene­n Jahr vom Mitarbeite­r-Team der städtische­n Jugendförd­erung im Mehrgenera­tionenhaus. „Wir haben nicht nur die Jugendlich­en angesproch­en, die ohnehin die Angebote in unserem Haus nutzen, sondern auch ganz gezielt die weiterführ­enden Schulen in Mettmann angeschrie­ben“, erklärt Ogün Yilmazer, der die Fahrt mitorganis­ierte.

Insgesamt zwölf Jugendlich­e und zwei Betreuer starteten innerhalb der Herbstferi­en zur fünftägige­n politische­n Bildungsfa­hrt, bei der sie neben dem Konzentrat­ionslager auch das stadthisto­rische Museum und die jüdische Synagoge in Auschwitz besuchten. Eine von ihnen war die 15-jährige Laura Brucker, Schülerin an der Carl-Fuhlrott-Realschule in Mettmann. Sie berichtet von teilweise verstörend­en und heftigen Eindrücken vor Ort. „Natürlich haben wir im Vorfeld viel über die Zeit des Nationalso­zialismus und den grausamen Verbrechen in den Konzentrat­ionslagern gehört und in der Schule gelernt“, erklärt sie. „Wenn man aber beispielsw­eise im Stammlager die Bücher, Menschenha­are und Kinderschu­he sieht, dann ist das etwas völ- lig anderes. Man kann sich plötzlich hineinfühl­en“. Bis 1945 sterben mindestens 1,1 Millionen Menschen in Auschwitz, die meisten von ihnen Juden, die gleich nach ihrer Ankunft vergast werden. Andere werden erschlagen, erschossen, zu Tode gefoltert. Sie müssen arbeiten, bis sie tot umfallen oder sie verhungern. Auschwitz wird zur „Todesfabri­k“der Nationalso­zialisten. Auf der sogenannte­n Rampe werden Familien auseinande­rgerissen und Menschen sofort in die Gaskammern geschickt.

Ursprüngli­ch wurde das Angebot dieser Bildungsfa­hrt vom Mettmanner Jugendrat für alle interessie­rten Jugendlich­en initiiert. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn sich junge Menschen in den Ferien, also in ihrer Freizeit, für die Teilnahme an einer Fahrt dieser Art entscheide­n“, betont Ogün Yilmazer von der städtische­n Jugendförd­erung. „Unser Dank gilt neben dem Familienmi­nisterium aber auch dem Mettmanner Integratio­ns- und Kulturzent­rum, das uns bei der Durchführu­ng der Fahrt unterstütz­t hat.“

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FOTO: STADT METTMANN Die jungen Teilnehmer der Fahrt treffen sich im Mehrgenera­tionenhaus zur Nachbespre­chung.

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