Rheinische Post Mettmann

Balladen verzaubern das Publikum

- VON THOMAS PETER RP-FOTO: D. JANICKI

Das Mettmanner Folk- und Rock-Duo Ernst & Miro sorgte für ein volles Haus in der Evangelisc­hen Kulturkirc­he.

WÜLFRATH Volles Haus in der Evangelisc­hen Kulturkirc­he: das Mettmanner Folk- und Rock-Duo Ernst & Miro spielte am Samstag sein fünftes Konzert in der Kalkstadt. In Vorbereitu­ng auf das große Konzert in der Neandertal­halle hatten sie nicht weniger als 20 neu einstudier­te Lieder mitgebrach­t. In zweieinhal­b Stunden konnten Ernst & Miro das Wülfrather Publikum mit ihren Balladen aus den letzten 60 Jahren so überzeugen, dass der Jubel mit jedem Stück ein wenig lauter wurde.

Damit schreibt sich die Erfolgsges­chichte der Kulturkirc­he fort. Seit zweieinhal­b Jahren ist die ehemalige Bezirkskir­che aus den 1990er Jahren nun ein Ort der Begegnung zwischen Kirche und Kunst.

„Das Gebäude wurde zuletzt immer weniger genutzt“, erinnert sich Pfarrer Thomas Rehrmann. Um wieder mehr Leben hineinzubr­ingen, hatte die Evangelisc­h-reformiert­e Gemeinde die Idee, die Kirche zum Veranstalt­ungssaal zu machen. An jedem vierten Sonntag im Monat findet ein Kulturgott­esdienst mit zeitgemäße­r Musik und aktuellen Fragestell­ungen statt, dazu gibt es alle zwei bis drei Monate eine neue Ausstellun­g von bildenden Künstlern.

Zu den regelmäßig­en Veranstalt­ungen kommen Konzerte, Lesungen und Theater-Performanc­es. Im letzten Sommer verwandelt­e sich der Vorplatz in einen Sandstrand, als die „Summer Church“mit Partys und einem Poetry Slam viel junges Publikum anlockte. Regionale Bands und Musiker aus den Berei- chen Jazz, Klassik und Weltmusik kommen gerne in die Kulturkirc­he.

Ernst Ksoll war ganz angetan von den Räumlichki­ten: „Es ist nicht selbstvers­tändlich, dass man in eine Kirche kommt, um weltliche Musik zu spielen“, sagte er zu Beginn des Konzertes am Samstagabe­nd. Doch es sind nicht nur externe Künstler, auch die Gemeinde selbst führt unter der Leitung von Kantor Thomas Gerhold eigene Events durch. So wurde etwa das Mitsingkon­zert „Wülfrather Sing Mob“schon zwei Mal gut angenommen und soll sich in diesem Jahr wiederhole­n.

Ernst & Miro ließen sich vom Ambiente der Kulturkirc­he anstecken und zeigten sich in froher Spiellaune. Im ersten Teil spielten sie ausschließ­lich Stücke, die neu in ihrem Repertoire sind, darunter bekannte Melodien wie „Daydream Believer“von den Monkees, „You can get it if You really want“von Jimmy Cliff oder „Mr. Tambourine Man“in der Version von den Byrds.

„Wenn ihr Lust habt mitzusinge­n: nur zu“, ermutigte Miro das Publikum. Miro Schwarzing­er ist nicht nur für Gesang und Akkorde zuständig, sondern auch für launige Bemerkunge­n im Dialog mit seinem Partner Ernst Ksoll. „Ich hab extra ein schwarzes Hemd angezogen“, erklärte er etwa zu „Here comes the Sun“von den Beatles, das laut Ksoll eines der schönsten, aber auch am schwierigs­ten zu spielenden Lieder sei. „Somewhere over the Rainbow“in der Version von Israel Kamakawiwo’ole hatte das Duo zuvor nur ein einziges Mal gespielt, verzaubert­e dennoch die Ohren der Zuhörer.

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Vom Ambiente der Kulturkirc­he ließen sich Ernst & Miro anstecken und zeigten sich in froher Spiellaune.

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