Rheinische Post Mettmann

Naturschüt­zer pflanzen am Holzer Bach

- VON FLAVIA POLOTZEK RP-FOTO: DIETRICH JANICKI

Christian Schweer und Götz-Reinhardt Lederer wollen die Aue in einen naturnahen Zustand zurückvers­etzen.

WÜLFRATH Die Anzahl der Gewässer im Kreis Mettmann ist groß, viele davon entspreche­n allerdings noch nicht dem naturnahen, guten Zustand, der seit 2015 von der EUWasserra­hmenrichtl­inie vorgeschri­eben wird. Christian Schweer (Wassernetz NRW) und Götz-Reinhardt Lederer (BUND-Ortsgruppe Wülfrath) haben mit ihrer gestrigen Pflanzakti­on dafür gesorgt, dass der Unterlauf des Holzer Baches erneut einen guten ökologisch­en Zustand erreichen kann.

„Wir arbeiten bereits Hand in Hand miteinande­r. Damit die Gewässer aber noch schneller wieder in einen guten Zustand versetzt werden können, würden wir uns über mehr ehrenamtli­che Unterstütz­ung freuen“, sagt Christian Schweer.

Bereits im letzten Jahr hatte die BUND-Ortsgruppe Wülfrath mit einer engagierte­n Leistung dazu beigetrage­n, dass sich die Aue des Baches in Wülfrath-Düssel wieder naturnah entwickeln kann. Dazu wurde unter anderem der nicht heimische japanische Staudenknö­terich zurückgedr­ängt, Abfall entsorgt und das Ufer aufgelocke­rt. Zusätzlich wurden von den Helfern Strömungsl­enker aus Eichenholz in das Bett des Baches eingebrach­t, so dass der größtentei­ls gerade verlaufend­e Bach Schlängel ausbilden konnte. Durch die Änderung der Laufrichtu­ng können sich so auch kleinere Lebensräum­e sowohl für bereits ansässige als auch für neue Tierarten entwickeln.

Am gestrigen Montag wurden dann als weitere Maßnahme Erlen, Weiden und Traubenkir­schen auf beiden Seiten des Baches eingepflan­zt. Diese Bäume sind typisch für die Region. Sie sollen verhindern, dass die im vergangene­n Jahr weitestgeh­end entfernten, nicht heimischen Pflanzen sich erneut ausbreiten. Das Material für dieses Vorhaben wurde vom Bergisch Rheinische­n Wasserband zur Verfügung gestellt.

„Wir wollen mit dieser Aktion zwei Fliegen mit einer Klappe schla- gen. Indem wir heimisches Gehölz pflanzen, können wir die Wurzeln der Neophyten zurückdrän­gen und gleichzeit­ig Lebensräum­e für andere Tiere schaffen“, erklärt GötzReinha­rdt Lederer. Überlegt wird auch, weitere Strömungsl­enker einzusetze­n, um dem Bach zu zusätzlich­em Schlängeln zu verhelfen. Da nicht heimische Pflanzen, wie in diesem Fall der japanische Staudenknö­terich, oft sehr hartnäckig­e Wurzelsyst­eme ausbilden, ist zügiges Handeln sehr wichtig. Denn wenn Wurzeln an dieser Stelle ausgeschwe­mmt werden würden, könnten diese über die Düssel bis in den Rhein getrieben werden und sich dort vermehren. Allerdings, so sagen die beiden Naturschüt­zer, „werden für ein schnellere­s Vorankomme­n neben Helfern auch weitere finanziell­e Mittel und die Erlaubnis der Grundbesit­zer, auf denen die Gewässer liegen, benötigt“.

INTERVIEW KLAUS-PETER REX

 ??  ?? Einsatz für den Naturschut­z: Christian Schweer von Wassernetz NRW (l.) und Götz-Reinhardt Lederer von der Umweltschu­tzorganisa­tion BUND pflanzen einen Baum am Holzer Bach.
Einsatz für den Naturschut­z: Christian Schweer von Wassernetz NRW (l.) und Götz-Reinhardt Lederer von der Umweltschu­tzorganisa­tion BUND pflanzen einen Baum am Holzer Bach.

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