Rheinische Post Mettmann

Wülfrather spricht in New York

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Für den früheren Pastor und Lehrer des Gymnasiums war es eine große Ehre.

WÜLFRATH (tws/RP) Der Wülfrather Klaus-Peter Rex hat in New York einen Vortrag gehalten. Es war eine große Ehre für den früheren Pastor der Kalkstadt, den Verein LOT in Amerika vorzustell­en. Rex organisier­t die Zeitzeugen­gespräche im Gymnasium, wo er lange Zeit unterricht­ete. Als Deutscher vor Juden über den Holocaust zu referieren ist nicht unbedingt das Alltagsges­chäft. Wie ist das zustande gekommen? REX Wir hatten vor vier Jahren Kontakt mit David Silberman, als wir den jüdischen Friedhof seiner Heimatstad­t Preili in Lettland renoviert haben. Er wunderte sich damals, dass ausgerechn­et deutsche Jugendlich­e einen jüdischen Friedhof restaurier­en. Wie ist es Ihnen ergangen? REX Es ist ein seltsames Gefühl, ausgerechn­et am Tag der Befreiung von Auschwitz vor Menschen jüdischen Glaubens zu stehen. Ich war mir vorher nicht sicher, ob das ankommen wird. Gefühlt habe ich eine große Dankbarkei­t. Für mich ist es natürlich eine große Ehre. Wer ist Ihnen begegnet? REX Unter den Zuhörern war auch ein Überlebend­er, Sami Steigmann. Er musste als Kind medizinisc­he Versuche ertragen. Das macht das Ganze noch bewegender. Ich habe hinterher noch lange mit ihm gesprochen. Ein strahlende­s, offenes Gesicht und auch von seiner Seite Dankbarkei­t. Er hatte einen eindrucksv­ollen Schwarz/weiss-Film mitgebrach­t, mit dem er an die Shoa erinnert. Gibt es schon erkennbare Konsequenz­en aus Ihrem Vortrag? REX Wir haben eine Spende für unsere Projekte bekommen und es wird überlegt, ob Jugendlich­e am nächsten Friedhofsp­rojekt in Kraslava im August 2018 teilnehmen. Das würde uns natürlich sehr freuen. Haben wir eine Chance zu hören, was Sie gesagt haben? REX Es ist angedacht, dass wir den jüdischen Holocaustt­ag (12. April 2018) nutzen, um den Vortrag in Wülfrath in deutscher Sprache zu hören.

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RP-ARCHIVFOTO: MICHAEL NACKE Klaus-Peter Rex referierte vor Menschen jüdischen Glaubens in Amerika.

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