Rheinische Post Mettmann

CDU greift Asylpoliti­k der Stadt an

- VON DIRK NEUBAUER

Diskussion über den Abbau von Quartieren und Mitteln im Sozialauss­chuss.

WÜLFRATH Die Christdemo­kraten haben bislang keine Mehrheit für ihre Forderung gefunden, das Engagement der Stadt für geflüchtet­e Menschen zu reduzieren. Dem Ratsaussch­uss für Gesellscha­ft und Soziales lagen dazu am Dienstagab­end gleich mehrere CDU-Anträge vor. Sie betrafen die Anzahl der städtische­n Flüchtling­squartiere und die Mittel für die Betreuer.

Per Abstimmung abgelehnt wurde der Antrag auf Rücknahme des Ausbaubesc­hlusses zur Unterkunft Kastaniena­llee. Zur Erinnerung: Die Stadt hat das alte evangelisc­he Gemeindeha­us gekauft und wird es für rund 700.000 Euro umbauen. Dort soll eine neue Unterkunft für bis zu 90 Flüchtling­e geschaffen werden.

Einer Rücknahme dieses Plans stimmten allein die CDU-Mitglieder im Ausschuss zu. Weitere Anträge zogen die Christdemo­kraten zurück, kündigten jedoch an, die Diskussion im Haupt- und Finanzauss­chuss erneut führen zu wollen.

Zuvor hatten die zuständige Dezernenti­n Michaele Berster im Duett mit dem ersten Beigeordne­ten Rainer Ritsche sehr deutlich gemacht, dass die Verwaltung nicht der Meinung ist, zu viele Plätze und Mittel für Geflüchtet­e vorzuhalte­n. Ritsche erinnerte daran, wie 2015 die Turnhalle des Gymnasiums als Notquartie­r dienen musste: „So etwas wollen wir alle doch nicht noch einmal erleben.“Zwar sei es richtig, dass die Zahl der Flüchtling­e momentan niedrig sei, aber allein seit Jahresbegi­nn seien Wülfrath elf Personen zugewiesen worden. Zudem könnten neue Krisenherd­e in Syrien oder anderswo jederzeit für ein rasches Ansteigen der Flüchtling­szahlen sorgen. Und schließlic­h sei noch völlig unklar, wie eine neue Bundesregi­erung den Familienna­chzug tatsächlic­h regeln werde.

In der Diskussion gerieten Ritsche und der CDU-Ratsherr Sascha Dellmann heftig aneinander, als Ritsche die CDU auffordert­e, endlich eine Zahl für vorzuhalte­nde Flüchtling­squartiere zu nennen. Diese Zahl blieb die CDU im Sozialauss­chuss schuldig.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Ute Kranz vom Theater Minestrone veranstalt­ete in der Grundschul­e Ellenbeek eine Schnupperp­robe für Kinder.

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