Rheinische Post Mettmann

Gibt’s auch schöne Betonpolle­r?

- VON STEFANI GEILHAUSEN, LAURA KURTZ UND UWE-JENS RUHNAU

Die Stadt will in der Innenstadt, vor allem in der Altstadt, dauerhaft Lkw-Sperren positionie­ren. Anlieger und Vereine fordern optisch ansprechen­dere Varianten wie Skulpturen oder schwere Pflanzbeet­e.

Die Optik ist nicht entscheide­nd – eigentlich. Seit Ende vergangene­n Jahres diskutiert eine Arbeitsgru­ppe der Sicherheit­s- und Verkehrsbe­hörden vor allem darüber, wo und wie die Altstadt besser gesichert werden muss. Wie das am Ende gestaltet werden kann – das steht noch nicht auf dem offizielle­n Aufgabenze­ttel. Das wird sich nun vermutlich ändern. Ordnungsde­zernent Christian Zaum: „Wir haben erst einmal genommen, was auf dem Hof stand, sind aber offen für alle Vorschläge.“

Nach dem Weihnachts­markt waren die Betonklötz­e, die aussehen wie überdimens­ionales Plastikspi­elzeug aus Dänemark, teils nicht mehr weggeräumt worden. Burgplatz, Stiftsplat­z und das Rathausufe­r sind Standorte, an denen die Terrorsper­ren dauerhaft bleiben sollen. Weitere Standorte sind im Gespräch, etwa Schadow-/Blumenstra­ße, JohannesRa­u- und Bahnhofsvo­rplatz sowie an den Zufahrten vom Carlsplatz in die Altstadt. „Zwölf Standorte werden geprüft“, sagt Stadtsprec­her Volker Paulat.

Dabei geht es nach Informatio­nen unserer Redaktion in erster Linie um die Funktional­ität. Was auch bedeutet, Rettungswe­ge freizuhalt­en, Lieferverk­ehr möglich zu machen – und trotzdem Terroriste­n aufzuhalte­n. Bei Karneval und Schützenfe­st gehören solche Prüfungen zum Sicherheit­skonzept, das die Veranstalt­er umsetzen müssen. Doch auch an einem schönen Sommeraben­d ist die Altstadt oft brechend voll – und weil es dafür keinen Veranstalt­er gibt, existiert auch kein Sicherheit­skonzept. Auf Anregung des Hotel- und Gaststätte­nverbands hat die Stadt deshalb die Arbeitsgru­ppe mit Polizei, Ordnungsam­t und Verkehrsma­nagement ins Leben gerufen.

Fest steht offenbar schon: Versenkbar­e Poller wie in den 1970ern wird es nicht geben. Die Technik sei zu anfällig, heißt es bei der Polizei. Bleiben dauerhafte Klötze. „Wie die aussehen, ist zweitrangi­g“, sagt die Sprecherin der Altstadtwi­rte, Isa Fiedler. „Sie müssen ihren Zweck erfüllen.“Das sehen einige Anlieger anders. „Wenn die grauen Klötze nur für eine Veranstalt­ung aufgestell­t werden, sind sie akzeptabel. Sie sind jedoch sehr hässlich, dauerhaft sollten gestaltete Sperren positionie­rt werden“, sagt Bäcker Josef Hinkel. Heiner Röckrath, Geschäftsf­ührer des Carlsplatz­es, sieht es ähnlich. „Wir geben uns sehr Mühe, den Markt optisch aufzuwerte­n. Da wäre es schön, wenn das auch im Umfeld geschehen könnte.“

Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven schlägt Skulpturen vor, „wir haben so viele Künstler in Düsseldorf“. Der Heimatvere­in selbst möchte ein Köbes-Denkmal am Bolker Stern aufstellen, das als Sperre dient, und wartet nur noch auf die Beschlussf­assung des Stadtrates. Der Verein Pro Düsseldorf, der die Stadt vielfach verschöner­t hat, will sich ebenfalls engagieren. Vorsitzend­er Ingo Lentz: „Wir können uns an diesen Stellen Hochbeete vorstellen.“

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