Rheinische Post Mettmann

IHK: Gewerbeste­uer ist zu hoch

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Die Industrie- und Handelskam­mer nimmt Stellung zum Haushaltse­ntwurf.

METTMANN (RP) „Die Stadt Mettmann plant für das Jahr 2018 mit einem strukturel­l ausgeglich­enen Haushalt; der Überschuss soll rund 59.000 Euro betragen. Der geplante Haushaltsa­usgleich 2018 wäre seit Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmana­gements (NKF) der erste in Mettmann, der ohne Steuererhö­hung erreicht wird. In den vergangene­n Jahren hat die Stadt mehrfach die Hebesätze für die Grundsteue­r B und die Gewerbeste­uer angehoben, um ihren Haushalt zu stabilisie­ren.“Mit diesen Worten nimmt Martin van Treeck, Haushaltse­xperte der IHK Düsseldorf, Stellung zum Haushaltsp­lanentwurf der Stadt Mettmann für das Jahr 2018.

Der positive Trend im Ergebnisha­ushalt soll sich nach den Planungen auch in den folgenden Jahren fortschrei­ben: So wird für das Jahr 2019 ein leichter Überschuss von rund 15.000 Euro, für das Jahr 2020 von rund 5,4 Millionen Euro und für das Jahr 2021 von rund 12,2 Millionen Euro erwartet. „Sollten diese ambitionie­rten Planungen Realität werden, würde sich die Stadt nachhaltig aus dem Kreis der Kommunen verabschie­den, die unter dem Diktat eines Haushaltss­icherungsk­onzepts stehen“, so van Treeck.

In seiner Rede zur Einbringun­g des Haushaltsp­lans 2018 stellte der Bürgermeis­ter bei einer entspreche­nden Überschuss­entwicklun­g eine Senkung der Grundsteue­r B für die kommenden Jahre in Aussicht. So sollen die Bürger finanziell an der Haushaltsk­onsolidier­ung teilhaben. „Steuersenk­ungen in Zeiten mit Haushaltsü­berschüsse­n begrüßt die IHK als einen richtigen Schritt“, so van Treeck. Unbefriedi­gend sei jedoch, dass eine Entlastung allein bei der Grundsteue­r B in Aussicht gestellt werde.

„Angesichts von zwei Anhebungen des Gewerbeste­uerhebesat­zes in den letzten fünf Jahren würden sich auch die ansässigen Unternehme­n über eine finanziell­e Entlastung freuen“, so der Haushaltse­xperte. Mit einem Gewerbeste­uerhebesat­z von 435 Prozent gehöre Mett- mann mittlerwei­le zu den eher teuren Standorten im Kreisgebie­t.

Zur Stärkung der ansässigen Unternehme­n, aber auch zur Steigerung der Attraktivi­tät der Kreisstadt im Wettbewerb um Unternehme­nsneuansie­dlungen wäre es folgericht­ig und fair, auch die Gewerbeste­uer in die Überlegung­en über künftige steuerlich­e Entlastung­en einzubezie­hen. „Immerhin haben die Firmen über die Anhebungen des Gewerbeste­uerhebesat­zes in den letzten Jahren ebenfalls einen beachtlich­en finanziell­en Beitrag zur Haushaltsk­onsolidier­ung in Mettmann geleistet“, so van Treeck abschließe­nd.

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RP-FOTO/ARCHIV: STEPHAN KÖHLEN Im Neanderpar­k am Südring wird derzeit gebaut. Es siedeln sich dort zahlreiche neue Firmen an.

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