Rheinische Post Mettmann

Bundesweit­e Razzien gegen „Osmanen-Rocker“

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DÜSSELDORF/BERLIN (csh/qua) Mit einer bundesweit­en Razzia ist die Polizei gegen die türkisch-nationalis­tische Gruppierun­g „Osmanen Germania“vorgegange­n. Die Durchsuchu­ngen fanden in Hessen, Baden-Württember­g und Nordrhein-Westfalen statt. Bundesweit nahmen sich 1000 Polizisten knapp 60 Objekte vor. Allein in NRW, wo 800 Polizisten im Einsatz waren, wurden 41 Räumlichke­iten in 20 Städten durchsucht. Sichergest­ellt wurden Kutten, Datenträge­r, Schriftstü­cke, Waffen und Drogen.

Bundesweit zählen die Sicherheit­sbehörden rund 300 Mitglieder der Gruppierun­g „Osmanen Germania“mit 22 Ortsgruppe­n – die meisten davon in NRW. „Bund und Länder zeigen mit den heutigen Maßnahmen, dass wir kriminelle Aktivitäte­n nicht dulden“, sagte der geschäftsf­ührende Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU). Bundesweit hat der Verfassung­sschutz noch mehr türkische Organisati­onen im Visier, die ähnlich türkischna­tionalisti­sch und kurdenfein­dlich ausgericht­et sind wie die Osmanen. Vielfach verschleie­rn sie ihre wahren Anliegen als Kultur- oder Sportverei­ne.

Erich Rettinghau­s, NRW-Vorsitzend­er der Deutschen Polizeigew­erkschaft, betonte, dass die Mitglieder der „Osmanen“brandgefäh­rlich und gut ausgebilde­t im Nahkampf seien. „Sie betätigen sich in allen Feldern der organisier­ten Kriminalit­ät“, sagte er. Nordrhein-Westfalen Seite A3

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