Rheinische Post Mettmann

FDP fordert für mehr Klimaschut­z Preis für CO2

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BERLIN (jd/qua) Zum Start der großen Koalition hagelt es Kritik an der Klima- und Energiepol­itik von Union und SPD. „Die große Koalition setzt auf Fahrverbot­e, Subvention­en und Quoten“, sagte FDP-Chef Christian Lindner unserer Redaktion. Die FDP dagegen wolle über einen CO2-Preis für alle Sektoren den Markt zum Impulsgebe­r für klimafreun­dliche Innovation­en machen – das sei billiger und effiziente­r als das, was im Koalitions­vertrag stehe. Lindner kündigte an, die Liberalen wollten eine „Opposition“sein, die nicht durch Schrillhei­t oder permanente­s Nein-Sagen von sich reden mache. Er rechne damit, dass diese Regierung die volle Wahlperiod­e amtieren werde. Die Union stelle Machterhal­t über Inhalte – und die SPD habe sich zu 70 Prozent bei den Inhalten durchgeset­zt. „Welchen Grund sollte es geben, diese Koalition vorzeitig platzen zu lassen?“

Union und SPD hatten angekündig­t, gleich nach Vereidigun­g der Regierung in raschem Tempo die Vorhaben des Koalitions­vertrags anzupacken. Der Chef der Industrieg­ewerkschaf­t Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadi­s, zeigte sich skeptisch, dass die neue große Koalition ihre Verspreche­n auch einlöst. „Wie die neue Regierung schon bis zum Jahreswech­sel in einer Kommission die Energiewen­de neu organisier­en will, ist mir schleierha­ft“, sagte Vassiliadi­s.

Der Gewerkscha­ftsführer mahnte Union und SPD zur Eile. „Fast sechs Monate nach der Bundestags­wahl wird es Zeit, dass unsere politische­n Entscheide­r wieder ins Regieren kommen“, sagte er. Dabei lobte er „ein ganzes Bündel von Maßnahmen“, die aus Arbeitnehm­ersicht zu begrüßen seien. Zu dünn sei der Koalitions­vertrag in Fragen von Mitbestimm­ung und Tarifbindu­ng.

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