Fahnenträgerin Eskau holt ihr nächstes Gold in Pyeongchang
PYEONGCHANG (sid) Die AnnaSchaffelhuber-Festspiele sind beendet – und trotzdem hatten die deutschen Behindertensportler in Pyeongchang genug Grund zum Feiern: Erst triumphierte Andrea Eskau im Biathlon, dann entthronte AnnaLena Forster in der alpinen SuperKombination ihre Freundin Schaffelhuber. Zudem holten Rennläuferin Andrea Rothfuss Silber und Clara Klug Bronze im Biathlon. Das deutsche Team hat nun nach vier Wettkampftagen zehn Medaillen auf dem Konto. „Das war ein sonniger und metallhaltiger Tag“, schwärmte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher.
„Ich bin froh, dass ich Anna einmal schlagen und ein bisschen aus ihrem Schatten treten konnte. Das tut gut“, sagte die 22 Jahre alte Forster aus Radolfzell nach ihrem großen Erfolg in der sitzenden Klasse. Vorzeigeathletin Schaffelhuber, bei den Paralympics in Pyeongchang schon mit Gold in Abfahrt und Super-G dekoriert, gratulierte nach dem Ende ihrer Serie von sieben paralympischen Siegen in Folge. „Anna-Lena hat es absolut verdient. Es fällt viel von ihr ab“, sagte die 25Jährige nach Platz zwei.
Nach der Führung im Super-G hatte sich Schaffelhuber für den Slalom mehr ausgerechnet, doch Forster war einfach zu stark, fuhr trotz 1,83 Sekunden Rückstand auf ihre prominente Teamkollegin von Platz vier noch ganz nach vorne. Und wie: 2,52 Sekunden betrug der Vorsprung am Ende.
Auch die 46-jährige Magdeburgerin Andrea Eskau erfüllte sich mit Gold über zehn Kilometer im Biathlon einen weiteren Traum. Für die Fahnenträgerin des deutschen Teams sind die Paralympics 2018 schon jetzt eine Erfolgsgeschichte. „Ich habe mehr erreicht als gedacht. Das ist irre. Ich bin so alt“, sagte sie. Vor allem mit ihrem Schießen bei schwierigen Bedingungen war Eskau trotz eines Fehlers zufrieden: „Das war das beste Schießen meiner Karriere.“Für Eskau war es nach Silber im Langlauf über 12,5 Kilometer schon die zweite Medaille in Pyeongchang, insgesamt die elfte bei Paralympics.
Von Gold hatte auch Rennläuferin Rothfuss (Mitteltal) in der stehenden Klasse der alpinen Kombination geträumt, nachdem sie nach dem Super-G an der Spitze gelegen hatte – doch es wurde zum dritten Mal Silber in Südkorea. Das sei „sehr frustrierend“, sagte sie mit Tränen in den Augen. Eine weitere Medaille holte die sehbehinderte Clara Klug (München) mit Begleitläufer Martin Härtel im Biathlon über zehn Kilometer. Sie überzeugte mit Platz drei.
Medaillenspiegel