Rheinische Post Mettmann

TV-KRITIK

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Böhmermann verulkt „Late Night Berlin“

Die Late-Night-Show ist zurück in Deutschlan­d, und der Neuanfang konnte sich sogar sehen lassen. Klaas Heufer-Umlauf (34) präsentier­te sich beim ersten Auftritt seiner neuen ProSieben-Show „Late Night Berlin“am späten Montagaben­d mit einigen gelungenen Gags und erinnerte manchmal sogar an Altmeister Harald Schmidt – auch wenn der Weg noch weit ist. 750.000 Zuschauer wohnten der Premiere bei. Der Marktantei­l betrug 5,3 Prozent, in der jüngeren Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren 12,1 Prozent – ordentlich, aber nicht gut.

Heufer-Umlauf startete klassisch mit Stand-up-Witzen: „Was ist schneller weg: Meine Show oder die neue Freundin von Gerhard Schröder?“, fragte der Entertaine­r zum Beispiel selbstiron­isch in die Runde. Einer stahl dem neuen Late-NightTalke­r für einen Moment dann aber doch die Show: Satiriker Jan Böhmermann (37) funkte ihm im Werbespot eines Autovermie­ters dazwischen: „Warum ich niemals eine Late-Night-Show im Privatfern­sehen moderieren würde? Schon alleine wegen dieser nervigen Werbeunter­brechungen.“Er würde so etwas nie tun, erklärte Böhmermann süffisant – „denn glaubwürdi­ge Satire funktionie­rt nur ohne Werbung“. Der ZDF-Moderator feierte die Aktion im Redaktions­büro seines „Neo Magazin Royale“und stellte ein Video dazu ins Netz: „Morgenstun­d hat Mietwagen im Mund“, twitterte er gestern – und wurde in den sozialen Netzwerken dafür bejubelt. dpa

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