Königshof: Stadt schreibt 400 Knöllchen
An Wochenenden missachten Besucher die Verkehrsregeln. Zwischen falsch geparkten Autos spielen Kinder.
METTMANN Das gesetzeswidrige und manchmal sogar lebensgefährliche Durcheinander beginnt freitags kurz vor Sonnenuntergang: Wenn die Arbeitswoche überstanden ist, fahren zahlreiche Mettmann-Fans hinter der Königshofgalerie und dem Kö-Karree vor. Anwohner Lutz Bernsmann kann es von seinem Balkon aus genau sehen: Geparkt wird dann kreuz und schauen und alarmierte die Stadt Mettmann.
Die Leiterin des Ordnungsamtes, Kirsten Kaufung, sagte per Mail zu, man werde die Überwachung des ruhenden Verkehrs im Bereich Am Königshof ausweiten. Und schränkte gleich im folgenden Satz ein: „im Rahmen der personellen Möglichkeiten“. „Seither hat sich nichts ge- tan“, klagt Anwohner Bernsmann vier Monate später. Die Zustände seien unverändert. Diesen letzten Satz mag man im Ordnungsamt nicht unterschreiben. Man habe eigens für die Abendstunden zwei neue Mitarbeiter eingestellt, heißt es. Seit Oktober 2017 seien rund 400 Knöllchen im Bereich der Einkaufsgalerie geschrieben worden. Die Beschwerdeanrufe im Rathaus zeigen, dass das wirkt. Da melden sich empörte, weil mit Knöllchen versehene Wuppertaler mit dem Vorwurf: „Die Mettmanner Politessen schreiben ja wohl nur Auswärtige auf.“Ähnliche Vorwürfe gibt es von Inhabern gehobenerer Limousinen unter Hinweis auf die eine oder andere Automarke. Mit Ruhe, Gelassenheit und der Straßenverkehrsordnung auf dem Schreibtisch werden die Beschwerdeführer beschieden. Dass die Knöllchen noch keine abschreckende Wirkung entfaltet haben, halten Experten für normal: „Bis sich so etwas herumspricht, braucht es eine ganze Weile.“Deshalb will das Mettmanner Ordnungsamt seine Streifengänge fortsetzen – auch und gerade an Wochenenden hinter der Königshofgalerie und dem Kö-Karree sowie auf der Straße Am Königshof.