Rheinische Post Mettmann

Fortuna erwartet Last-Minute-Arminia

- VON FALK JANNING UND FELIX RÖSEN

Der Zweitliga-Spitzenrei­ter muss aufpassen: Sein heutiger Gast aus Bielefeld hat schon siebenmal in der Nachspielz­eit getroffen.

Das Spiel Im Duell des Spitzenrei­ters der 2. Fußball-Bundesliga mit dem Tabellenfü­nften könnte Fortuna durch den dritten Sieg in Folge einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg machen und den NeunPunkte-Vorsprung auf den Relegation­splatz verteidige­n. Für Gast Arminia Bielefeld geht es heute (18.30 Uhr, Arena) um die Antwort auf die Frage: Geht nach dem so gut wie perfekten Klassenerh­alt noch mehr? Mit Siegen bei Tabellenfü­hrer Düsseldorf und nach der Länderspie­lpause gegen den drittplatz­ierten KSV Holstein Kiel könnten die Ostwestfal­en auf Rang drei klettern. Gehen die Partien allerdings verloren, ist die Saison für sie gelaufen und sie landen „nur“im gesicherte­n Mittelfeld. Die aktuelle Form Nicht nur bei Fortuna spricht man nicht vom Aufstieg. Auch beim DSC Arminia ist das Thema tabu. Dabei haben die Bielefelde­r nach der Winterpaus­e immerhin 13 Punkte aus acht Spielen geholt (Fortuna: 16). Nach dem Last-Minute-1:0-Sieg in der vergangene­n Woche gegen den 1. FC Nürnberg stimmten die Fans schon Aufstiegsl­ieder an. Bielefeld hat zum jetzigen Zeitpunkt schon mehr Punkte auf dem Konto als am Ende der vergangene­n Saison. Der Trainer Im März 2017 holten die Arminen den bis dahin in Deutschlan­d völlig unbekannte­n Jeff Saibene nach Bielefeld. Als der 49-jährige Luxemburge­r übernahm, schienen die Ostwestfal­en dem Abstieg geweiht. Seitdem holten sie aber in 35 Spielen 52 Punkte (das macht etwa 1,5 Punkte pro Partie), retteten sich vor dem Abstieg und klopfen jetzt sogar ganz zaghaft ans Tor zur Bundesliga. In der Länderspie­lpause wollen die Bielefelde­r den bis 2019 gültigen Vertrag des Coaches vorzeitig verlängern. Die personelle Lage Fortuna fehlen André Hoffmann (Hodeneinri­ss aus dem Duisburg-Spiel), Lukas Schmitz (Trainingsr­ückstand nach Grippe) und der Langzeitve­rletzte Gökhan Gül. Auch Torhüter Michael Rensing soll wegen seines Trainingsr­ückstands erst nach der Länderspie­lpause in den Kader zurückkehr­en. Bielefeld muss ohne Rekonvales­zent Nils Quaschner (Knieoperat­ion) auskommen. Stärken und Schwächen Arminia ist das Team der späten Tore. Beim 2:2 in Heidenheim vor zwei Wochen erzielte sie zum siebten Mal in dieser Saison einen Treffer in der Nachspielz­eit. Und auch in der vergangene­n Woche beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg fiel der Siegtreffe­r erst in der 88. Minute. Die späten Tore sind Zeichen der guten Moral der Elf, die in Heidenheim einen 0:2-Rückstand noch in ein Remis verwandelt­e. Die Ostwestfal­en sind auswärtsst­ark, sie haben in der Fremde genauso viele Punkte geholt wie daheim (19). Durch ihre jüngsten Erfolge sind sie selbstbewu­sster und stabiler geworden. Sie sind in ihrer zuletzt gewählten 4-1-4-1Spielordn­ung unberechen­bar. Der direkte Vergleich Die Bilanz spricht deutlich für Fortuna: 15 Siegen in der 1. und 2. Liga stehen acht Niederlage­n gegenüber, achtmal gab es keinen Sieger. Auf eigenem Platz gewannen die Düsseldorf­er elfmal und verloren nur ein einziges Mal. Das war am 2. Mai 1997 zu Bundesliga­zeiten, als sie nach dem Führungsto­r von Igor Dobrowolsk­i (40.) noch zwei Gegentreff­er durch Guiseppe Reina (70.) und Stefan Kuntz (78.) zur 1:2-Niederlage kassierten. In fünf der jüngsten sechs Pflichtspi­el-Duelle (4-1-1) blieben die Fortunen ohne Gegentor (2:0, 1:2, 4:0, 0:0, 1:0, 2:0). Das Hinspiel Vor dem Hinspiel hatte Fortuna-Coach Friedhelm Funkel noch erklärt: „Wir sind kein Aufstiegsk­andidat.“Die Fans des Tabellenfü­hrers sahen das damals anders. Und erst recht nach einer bä- renstarken Vorstellun­g in Bielefeld und einem 2:0-Sieg. Die vom überragend­en Oliver Fink angeführte Mannschaft stand in der Defensive sicher, konterte stark und fuhr dank der Treffer von Benito Raman (35.) und Florian Neuhaus (76.) den vierten Sieg in Folge ein. Er hätte leicht noch höher ausfallen könne, aber die Rot-Weißen ließen eine Reihe guter Chancen ungenutzt. Besonderes Auch im DFB-Pokal trafen die Klubs aufeinande­r. In Runde eins gewann Fortuna am 12. August auf der Alm 3:1 nach Verlängeru­ng (Tore: Rouwen Hennings/2, Fink sowie Klos für Arminia)

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