Rheinische Post Mettmann

Timo Boll trifft seinen Angstgegne­r

- VON TINO HERMANNS

Heute spielt der Borusse im Champions-League-Halbfinale gegen Calderano.

Wenn es eng wird in der Tischtenni­s-Bundesliga oder in der Champions League, ist die Rechnung der Borussia klar. Der Weltrangli­stenErste Timo Boll macht zwei Punkte, und entweder Kristian Karlsson (Weltrangli­ste/WR 17), Stefan Fegerl (40) oder Anton Källberg (63) machen mit einem Einzelsieg den Sack zu. Im Halbfinal-Hinspiel in der Königsklas­se bei den TTF Ochsenhaus­en (heute, 19 Uhr) ist es aber fraglich, ob diese Rechnung aufgeht. Boll verlor vor kurzem bei den Qatar Open im Achtelfina­le gegen den Brasiliane­r Hugo Calderano (WR 15) mit 1:4, und der Brasiliane­r steht in Diensten der TTF.

Calderano erreichte in Doha sogar das Finale und wurde erst vom Chinesen Fan Zhendong (WR 2)gestoppt. „Ich hoffe, dass ich in der Champions League noch einen Tick besser und Hugo einen Tick schlechter spielen wird“, sagt Boll. Der Borusse hatte in Katar noch nicht in Bestform agiert, war er doch zuvor in einem zweiwöchig­en wohlverdie­nten Urlaub in der Schweiz. Bei Bolls Leistungsv­ermögen ist also noch Luft nach oben – ob das bei Calderano auch so ist, ist die Frage.

Die Chance auf einen BorussiaEr­folg im ersten Halbfinale macht Boll aber nicht allein an seinem Spiel gegen Calderano fest. „Für uns ist auch Simon Gauzy eine große Unbekannte“, erklärt der RekordEuro­pameister. „Er war zuletzt lange verletzt. Wie gut er wirklich wieder ist, werden wir sehen. Grundsätzl­ich kann jeder aus dem TTFTeam gegen jeden von uns punkten, das macht es so spannend.“

Borussias Cheftraine­r Danny Heister arbeitete in dieser Woche vor allem mit den beiden Schweden Källberg und Kristian Karlsson. „Ich versuchte, Krille wieder fit zu bekommen. Er hatte eine Erkältung und Fieber, konnte darum in Katar nicht durchspiel­en“, berichtet Heister. Inzwischen kann Karlsson wieder befreit durchatmen.

In jedem Fall ist das Halbfinale nicht mit den bisherigen zwei Aufeinande­rtreffen der beiden Klubs in dieser TTBL-Saison zu vergleiche­n. Jeweils ohne Boll hatten die Düsseldorf­er mit 3:0 und 3:2 gewonnen. Die Anspannung ist groß. „Das wird ein richtig heißer Tanz. Calderano ist in Bestform, Timo nach seiner kleinen Pause davon noch entfernt. Auch Anton Källberg und Stefan Fegerl haben Formschwan­kungen“, sagt Manager Andreas Preuß. „Ich sehe derzeit keinen Favoriten. Klar ist nur, dass jeder Satz zählt, denn es gibt ja noch ein Rückspiel.“

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FOTO: IMAGO Größenvort­eil Bielefeld: Arminias Angreifer Fabian Klos (rechts) schirmt den Ball vor dem Düsseldorf­er Niko Gießelmann ab.

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